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Festo baut hoch hinaus

An der Aufstiegsstraße Berkheim beginnen Arbeiten für neuen Büroturm – Höchstes Gebäude der Stadt

Großbaustelle neben der Aufstiegsstraße Berkheim: Auf dem Erweiterungsgelände der Firma Festo laufen die Arbeiten am ersten Baua
Großbaustelle neben der Aufstiegsstraße Berkheim: Auf dem Erweiterungsgelände der Firma Festo laufen die Arbeiten am ersten Bauabschnitt auf Hochtouren. Zunächst entstehen Büros mit 400 Arbeitsplätzen.Foto: Robin Rudel

Auf dem Weg zum zentralen Standort für Hochtechnologie verliert Festo keine Zeit. Wie geplant hat das Unternehmen im August zwischen der Aufstiegsstraße Berkheim und Zollberg begonnen, für 400 Mitarbeiter ein Bürohaus zu errichten.

Hermann Dorn

Esslingen. In den nächsten Monaten entsteht auf der Baustelle das höchste Gebäude der Stadt. Wenn es Ende 2014 bezogen wird, soll es 66 Meter messen. Mit ihren Baggern hat die Baufirma ganze Arbeit geleistet. Nur einen Katzensprung vom Festo-Gelände entfernt, wurde auf der Zollberger Seite der Aufstiegsstraße eine riesige Baugrube ausgehoben. Im nächsten Schritt kann dort der Büroturm mit seinen 16 oberirdischen und zwei unterirdischen Stockwerken gegründet werden. Esslingen bekommt mit dem Gebäude ein weithin sichtbares Merkmal. Im Rathaus ist man überzeugt, dass es sich gut in die Umgebung einfügen wird.

27 Millionen Euro lässt sich das Unternehmen den Neubau kosten –einen Neubau, der strenge Energiestandards erfüllen soll. Zu den erklärten Zielen gehört es, die benötigte Energie möglichst selbst zu erzeugen. Eine wichtige Rolle im Konzept spielt deshalb die Geothermie. Über die wichtigsten architektonischen Fragen, die für den rautenförmigen Baukörper zu klären waren, haben sich Stadt und Festo längst verständigt. Details der Fassade – sie betreffen die Reflexion und Optik – sollen in den nächsten Monaten abgestimmt werden.

Für Bedenken, wonach die Festo-Pläne mit negativen Folgen für das Klima im Neckartal verbunden sein könnten, sieht man im Rathaus keinerlei Anlass. Daniel Fluhrer, Leiter des Stadtplanungsamts, verweist auf umfangreiche Gutachten zu diesem Thema. „Sie kommen zu dem eindeutigen Ergebnis, dass es sogar einen positiven Effekt für die Kaltluft gibt“, fügt er hinzu. Möglich werde er, weil der Investor inzwischen auf den ursprünglich vorgesehenen Riegel verzichtet, der tatsächlich den Abfluss behindert hätte. „Festo moduliert jetzt den Geländeeinschnitt so, dass die Bahn verengt wird“, so Fluhrer. Ähnlich wie in einem Rohr ströme die Kaltluft künftig schneller in Richtung Neckartal. Dass es sich um eine gut begründete Erwartung handelt, zeigen Versuche, die mit Rauch angestellt worden sind. Zweifeln an der Belastbarkeit dieser Gutachten begegnet die Verwaltung auch mit dem Hinweis, Gerichte hätten sie als belastbar eingeschätzt. Ein weiteres Argument: Umweltverbände haben auf eine Klage verzichtet – ein Umstand, den Fluhrer als Zeichen für Akzeptanz wertet.

Festo hat zuletzt Pläne für einen zweiten Bauabschnitt forciert. Er sieht vor, neben der Aufstiegsstraße Berkheim weitere 2 000 Arbeitsplätze unterzubringen. Vor einem Jahr war noch die Rede davon, dieses Vorhaben werde wohl Anfang der 20er-Jahre angegangen. Jetzt gibt es aber auch Aussagen, die einen viel früheren Termin ins Auge fassen. Möglicherweise soll das Thema schon 2015 auf die Tagesordnung rücken.

Zunächst konzentriert sich die Aufmerksamkeit aber auf die Fortschritte am neuen Büroturm. Die Feststellung, alles laufe nach Plan, betrifft auch den Verkehr. Im Ordnungsamt der Stadt heißt es zur Frage nach möglichen Behinderungen: „Uns liegen keine Informationen vor, die auf größere Probleme schließen lassen.“

Festo baut hoch hinaus
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