Lokales

„Leidenschaftlicher Pädagoge“

Dr. Hans-Dieter Pix wurde nach 45 Jahren Schuldienst in den Ruhestand verabschiedet

Mit einer einfallsreichen Feier hat das Schulamt Nürtingen gemeinsam mit vielen Freunden, Weggefährten und Kollegen Schulamtsdirektor Dr. Hans-Dieter Pix nach 45 Jahren Schuldienst in den Ruhestand verabschiedet.

Kirchheim. Das Wiedersehen in der mit Blumen und Girlanden geschmückten Halle der Eduard-Mörike-Schule in Ötlingen war für den früheren Rektor der Schule eine freudige Rückkehr an seinen ehemaligen Wirkungsort. Die Verabschiedung wurde durch den Chor der vierten Klassen der Grundschule und ein Gitarrentrio festlich untermalt.

„Der Mensch stand bei Hans-Dieter Pix stets im Mittelpunkt“, erinnerte sich der leitendende Schulamtsdirektor Dr. Günther Klein, der den angehenden Pensionär als leidenschaftlichen Pädagogen und Philanthropen beschrieb.

1972 begann Pix seine Karriere im schwierigen Umfeld von St. Bernhardt in Esslingen. Ihm war klar, dass er den Kindern etwas bieten musste, wollte er sie für sich gewinnen. Ein ähnliches Bild zeigte sich auch in Ötlingen, als der Pädagoge 1979 das Rektorat der Eduard-Mörike-Schule übernahm. Mit der Multi-Werkstatt erhielten die Schüler nachmittags nicht nur die Möglichkeit, mit Holz und Metall zu arbeiten. Zugleich wurde Lehrern und Schülern Raum gegeben, sich auf einer anderen Ebene kennenzulernen und zu erfahren. In Ötlingen, wo Pix bis zu seinem Ruf ans Schulamt 1990 blieb, erhielt er, so Dr. Klein, „seinen pädagogischen Feinschliff“. Ab 1991 war das Nürtinger Schulamt dann 22 Jahre lang Pix‘ berufliche Heimat. Neben der Betreuung der 25 Schulen in seinem Sprengel war er auch für übergreifende Themen wie den Aufbau von Ganztagsschulen zuständig. Gerade seine Fürsorge und Hingabe habe ihn bei seiner Arbeit mit den Schulen ausgezeichnet, würdigte der leitende Schulamtsdirektor weiter.

Pix‘ Arbeit wurde große Wertschätzung entgegengebracht. Das zeigte sich an den vielfältigen Beiträgen von Schulleitungen aus dem Schulsprengel sowie von Schulräten und Mitarbeitern des staatlichen Schulamts. So etwa wurde das Lied „The Lion sleeps tonight“ liebevoll umgedichtet vorgetragen. Auch ein Kunstwerk wird den Pensionär in den Ruhestand begleiten: Ein Bilderrätsel, das eine vierte Klasse aus den besten Wünschen der Schulleitungen für ihren ehemaligen Schulamtsdirektor anfertigte, wurde überreicht. Es soll durch seine versteckten Botschaften auch ein Symbol für die anhaltende Neugierde des Pensionärs sein. Auch der Beitrag der Schulräte des Staatlichen Schulamts Nürtingen zeigte, dass sich niemand für Pix einen arbeitsfreien Ruhestand vorstellen kann. Sie wünschten ihm lieber gleich einen schönen „Unruhestand“. Weitere Empfehlungen wie Mut, Zufriedenheit und Zeit bekam Pix auf Lebkuchenherzen mit auf den Weg.

Der ehemalige Schulamtsdirektor war für viele nicht nur ein geschätzter Kollege, sondern auch ein Freund. Professor Dr. Albert Heller, sein langjähriger Weggefährte und späterer Doktorvater, stellte sein fachliches Wirken in der Pädagogik vor. Sollte Pix im Ruhestand von Langeweile geplagt werden, kann er auf die Literaturtipps von Helmut Liche zurückgreifen, der in seiner Rede auf ihre 37-jährige Freundschaft zurückblickte. Ob dafür viel Zeit bleibt, ist jedoch fraglich. Der angehende Pensionär hat bereits Lehraufträge an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und der Fachschule für Sozialpädagogik in Göppingen angenommen. Außerdem wird er als Schöffe den Kreis Göppingen am Landgericht Ulm vertreten.

Pix blieb sich auch bei seiner Verabschiedung treu und gab sich bescheiden: Sollten nur 50 Prozent von den Würdigungen stimmen, so wäre er damit schon genug gelobt.