Maike Nowatzki
Kirchheim. „Die Holzernte hat ein großes Problem“, sagt Anton Watzek, Leiter des Forstamts Esslingen. Der ganze Wald sei durchnetzt von Fahr- und Maschinenwegen, und die Holzbestände seien nur durch sogenannte „Rückegassen“ erreichbar. Diese seien allerdings nicht befestigt, und man müsse aufpassen, dass man sie nicht „kaputt fährt“ mit den schweren Maschinen. „Wir achten sehr darauf, dass möglichst wenige Schäden entstehen“, erklärt Anton Watzek. Ganz zu vermeiden sei dies allerdings nicht. „Wir versuchen, sie auf die ,Rückegassen‘ zu konzentrieren.“
Doch auch etwas Positives kann Anton Watzek dem aufgetauten Boden abgewinnen. Waldschädlinge, die im Boden überwintern, hätten Probleme durch die Feuchtigkeit – ihre Zahl nehme also ab.
Jedoch habe die Tatsache, dass die Tiere des Waldes ohne Schneedecke und Frost besser Nahrung finden, auch eine negative Seite. „Die Bestände explodieren und die Schäden im landwirtschaftlichen Bereich nehmen zu“, so erläutert der Leiter des Esslinger Forstamts die problematische Entwicklung der Wildschweine in solch milden Wintern. Außerdem könnten die schon geborenen Frischlinge bei einem Frosteinbruch später im Jahr erfrieren. Auch Imker können nur darauf hoffen, dass die bereits jetzt aktiven Bienen nicht einem erneuten Absinken der Temperatur unter null Grad zum Opfer fallen.
Um die Bäume macht Anton Watzek sich indessen noch keine Sorgen. Auch wenn die „Vegetationsruhe“, die dem Schutz der Pflanzen vor eisiger Kälte diene, vom Temperaturanstieg unterbrochen worden ist: „Solange die Knospen nicht ausgetrieben sind, wird es nicht schädlich sein, wenn wir noch einmal Frost kriegen.“Foto: Dieter Ruoff