Lokales

Mit Schippe, Pferch und Karren

Vielfältiges Programm bei den Schäfertagen im Freilichtmuseum in Beuren

Am kommenden Wochenende, 26. und 27. April, finden jeweils von 11 bis 18 Uhr im Freilichtmuseum Beuren die 15. Schäfertage statt. Ganz klar stehen hier die wolligen Rasenmäher im Vordergrund.

Am kommenden Wochenende dreht sich im Freilichtmuseum Beuren alles rund ums Schaf. Archiv-Foto: Jean-Luc Jacques
Am kommenden Wochenende dreht sich im Freilichtmuseum Beuren alles rund ums Schaf. Archiv-Foto: Jean-Luc Jacques

Beuren. Vorführungen zu Handwerk, Beruf und Tradition der Schäfer, Mitmachaktionen für Kinder und Jugendliche, eine Ausstellung mit zahlreichen seltenen Landschafrassen und ein Markt mit Woll-, Milch- und Lederprodukten vom Schaf sind Eckpunkte des Programms. Daneben gibt es gastronomische Angebote rund ums Württemberger Lamm, umrahmt von Schäfermusik und Tanzvorführungen. Mit der amtierenden Württemberger Lammkönigin Nicole Herb hat sich bereits „hoher Besuch“ angesagt – sie wird jeweils um 11 Uhr am Samstag und Sonntag die Schäfertage offiziell eröffnen.

Eine kleine, auf dem Museumsgelände gehaltene Gruppe des „Württemberger Schafs“ bekommt an den Schäfertagen Besuch von zahlreichen Artgenossen. Alte, teilweise vom Aussterben bedrohte Landschafrassen werden auf einer Tierschau im Museumsdorf gezeigt. Zu Gast ist auch eine große Herde von Merinolandschafen mit mehr als 250 Tieren, die die Museumswiesen beweidet. Border Collies und Kelpies, speziell für die Schafhaltung gezüchtete Hunderassen, zeigen bei Vorführungen ihr Talent und Können im Umgang mit den Schafen.

In Württemberg wurden Schafe früher vor allem der Wolle wegen gehalten. An den Schäfertagen werden einzelne Schritte der Wollgewinnung und -verarbeitung gezeigt. Dies beginnt mit einem „Wannenbad“ der Schafe und der anschließenden Schafschur. Der weitere Weg der Wolle vom Kardieren über das Filzen, Spinnen und Weben bis hin zum fertigen Kleidungsstück kann an Vorführ- oder Mitmachstationen nachverfolgt werden. Für Kinder und Jugendliche werden die Aktionen „Spinnen“ und „Filzen“ angeboten. Auf dem Schäfermarkt werden neben der Schafwolle und vielfältigen Wollerzeugnissen auch Schafprodukte wie Fell und Leder, Fleisch, Käse und Milch angeboten.

Fachkundige Informationen gibt es bei der Vorstellung der Schafrassen und der Schafschur sowie an den Ständen des Landesschafzuchtverbandes Baden-Württemberg, dem Verein für Schäfereigeschichte, dem Verein Altdeutsche Hütehunde, bei der Gesellschaft für Erhaltung alter Haustierrassen (GEH) und dem Ziegenzuchtverband.

Mit Schippe, Pferch und Karren sind die wichtigsten Utensilien der für Württemberg typischen Wanderschäferei benannt. Im Frühjahr wanderten die Schäfer mit ihren Herden vom Unterland auf die kräuterreichen Sommerweiden der Schwäbischen Alb – eine im Verschwinden begriffene Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Die Schäferei ist im Museumsdorf mit seinen Wiesen und Weiden, den Bauernhäusern, Scheunen und Ställen, der landkreiseigenen kleinen Schafherde, dem Schlaitdorfer Schafstall von 1765, einem fast 100 Jahre alten Schäferkarren und einer rund 70 Jahre alten Schafbadeanlage gut dokumentiert.

Da am Museum nur eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen vorhanden ist, verkehrt am Sonntag, 27. April, ein kostenloser Pendelbus zwischen den Parkplätzen im Tiefenbachtal im ehemaligen Bundeswehrdepot und dem Freilichtmuseum. Der Ausweichparkplatz ist ausgeschildert. Der Bus pendelt von dort ab 10.30 Uhr im 20-Minuten-Takt ins Museum. Der letzte Bus fährt um 18.20 Uhr ab.

Weitere Infos gibt es unter der Telefonnummer 0 70 25/9 11 90-90 oder auf der Homepage www.freilichtmuseum-beuren.de. la