Lokales

Netzagentur stoppt Stromtrasse

SuedLink-Abschnitt vom Kreis Segeberg nach Wendlingen wirtschaftlich nicht notwendig

Die Notzinger können aufatmen. Die Bundesnetzagentur hält den Ausbau des Übertragungsnetzes zwischen dem Kreis Segeberg und Wendlingen energiewirtschaftlich nicht für nötig. Damit kann die Trasse nicht gebaut werden.

Strommast - Strom - EnergieEnergieversorgung
Strommast - Strom - EnergieEnergieversorgung

Antje Dörr

Notzingen/Wendlingen. Der Kirchheimer Landtagsabgeordnete Andreas Schwarz (Grüne) hat sich in den vergangenen Wochen häufig mit der geplanten Stromtrasse beschäftigt, hat mit dem Netzbetreiber Transnet gesprochen und aufgebrachte Bürger informiert.

Für Letztere hat er eine gute Nachricht: „Die Bundesnetzagentur hält die von den Netzbetreibern geforderte Gleichstromverbindung vom Kreis Segeberg nach Wendlingen am Neckar derzeit nicht für erforderlich“, schreibt Andreas Schwarz in einer Pressemitteilung. Das gehe aus einem Bericht der Agentur hervor. Damit ist der Kelch gerade noch einmal an den Wendlingern vorbeigegangen – und auch an den Notzingern, die in den vergangenen Wochen fürchten mussten, dass über ihren Köpfen eine Hochleistungs-Stromtrasse gebaut wird. Denn das „Nein“ der Bundesnetzagentur bedeutet faktisch das Aus für die Pläne des Netzbetreibers Transnet. Doch woher kommt der Sinneswandel? „Weil der Offshore-Ausbau nicht so schnell vorangeht, wie ursprünglich geplant, brauchen wir diese Leitung nicht“, bringt es ein Sprecher der Bundesnetzagentur auf den Punkt. Es fließt also doch nicht so viel Windenergie vom Norden in den Süden, wie einmal angenommen. Weil die Leitung energiewirtschaftlich nicht nötig sei, könne sie auch nicht genehmigt werden. Der Bau einer solchen Leitung sei ein erheblicher Eingriff in die Natur und eine große Belastung für die Menschen. „Eine solche Maßnahme muss deshalb schon dringend notwendig sein“, so der Sprecher.

Dass die Trasse niemals gebaut wird, kann er indes nicht versprechen. „Die Leitung ist momentan nicht notwendig“, so der Sprecher. Wie sich die Energiemengen entwickeln, könne er auch nicht voraussagen.

Für die künftige Planung von Stromtrassen fordert Andreas Schwarz eine frühzeitige Einbeziehung der Kommunen und der Bürger. „Große Planungs- und Infrastrukturprojekte können nur mit einer guten Bürgerbeteiligung zum Erfolg werden“, so Schwarz.