Lokales

Pool ehrenamtlicher Dolmetscher

Unterstützung für Kirchheimer Bürger mit geringen Deutschkenntnissen

Mit der feierlichen Über­gabe eines Zertifikats über die erfolgreiche Teilnahme an einer zweitägigen Fortbildung starten Kirchheimer Dolmetscher in ihr ehrenamtliches Engagement.

23 Teilnehmer haben eine zweitägige Fortbildung erfolgreich abgeschlossen, in der sie auf ihre Dolmetscher-Tätigkeit vorbereitet
23 Teilnehmer haben eine zweitägige Fortbildung erfolgreich abgeschlossen, in der sie auf ihre Dolmetscher-Tätigkeit vorbereitet wurden. Abschließend bekamen sie von Roland Böhringer, Leiter des Amtes für Familie und Soziales, ein entsprechendes Zertifikat ausgehändigt.Foto: Jörg Bächle

Kirchheim. Mit ihren Sprachkenntnissen unterstützen die Ehrenamtlichen Kirchheimer Bürger mit geringen Deutschkenntnissen bei der Verständigung in Ämtern, Behörden, Kindergärten, Schulen, sozialen Einrichtungen und bei Ärzten durch ausschließlich mündliches Übersetzen. Die Einrichtung des Dolmetscherpools geht auf eine Initiative des städtischen Integrationsausschusses zurück, um Personen, die neu zugewandert sind oder zu wenig deutsch sprechen, zu unterstützen. Fehlende Sprachkenntnisse können zu Missverständnissen führen, die mithilfe eines Dolmetschers, der eventuell sogar denselben kulturellen Hintergrund mitbringt, umgangen werden können.

Die ehrenamtlichen Dolmetscher wurden sorgfältig auf ihre Aufgabe vorbereitet. Eine zweitägige Fortbildung vermittelte neben allgemeinen Themen wie Grundlagen der Migrationsgeschichte in Deutschland vor allem die für die Dolmetscher-Tätigkeit notwendigen Kenntnisse über Gesprächstechniken und die Rolle beziehungsweise Aufgabe eines ehrenamtlichen Dolmetschers. 23 hoch motivierte und engagierte Teilnehmer mit 15 verschiedenen Sprachen haben die Fortbildung erfolgreich abgeschlossen. Laut Roland Böhringer, Leiter des Amtes für Familie und Soziales, war die Resonanz überwältigend. Weitere 15 Personen haben sich für ein Engagement gemeldet und warten auf ihre Qualifizierung. „Das ist genau das, was wir wollen“, betonte er bei der Zertifikatsübergabe. „Menschen bringen sich mit ihren Fähigkeiten ins Gemeinwesen ein und tragen dazu bei, dass andere sich gut in unserer Stadt zurechtfinden.“ Die Engagierten des Dolmetscherpools leisteten durch die Übersetzung von Gesprächen konkrete Hilfestellung, verbesserten aber auch die gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geringen Deutschkenntnissen. Der Amtsleiter betonte jedoch auch, dass die Übersetzertätigkeit ein hohes Maß an Feingefühl und Einfühlungsvermögen in fremde Kulturen abverlange und Verschwiegenheit über das Gehörte und Erlebte oberstes Gebot sei.

Die Stadt erhofft sich, dass insbesondere Schulen, Kindertagesstätten und soziale Dienste von dem neuen Angebot regen Gebrauch machen und dass dadurch eine Verbesserung der Bildungsteilhabe und der Einbeziehung der Eltern in Bildungs- und Erziehungsfragen durch eine eindeutige und unmissverständliche Verständigung gelingt. Das Projekt Dolmetscherpool wird vom Verein Netzwerke für Bildungspartner in Stuttgart unterstützt.

Um den Dolmetscherpool zu nutzen, können sich Einrichtungen und Dienste an die Stadtverwaltung Kirchheim, Amt für Familie und Soziales, Telefon 0 70 21/502–364, E‑Mail soziales@kirchheim-teck.de wenden. Es vermittelt dann für das Gespräch den passenden Dolmetscher, zurzeit können Übersetzer für folgende Sprachen abgerufen werden: Albanisch, Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Koreanisch, Kroatisch, Russisch, Serbisch, Spanisch, Tamilisch, Türkisch und Ukrainisch.rb