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Verhandlung platzte

Mutmaßliche Kokaindealer und Falschgeldverbreiter gestehen nicht

Die mutmaßlichen Nürtinger Kokaindealer und Falschgeldverbreiter wollten zuerst gestehen, so ihr Anwalt. Am gestrigen Verhandlungstag war davon aber nichts mehr zu hören. Und zwei Belastungszeugen teilten dem Gericht überraschend mit, dass sie nicht aussagen werden.

Stuttgart. Seit dem 3. Dezember bemühen sich die Richter der 17. Großen Strafkammer im Stuttgarter Landgericht um Aufklärung über insgesamt 115 angeklagte Kokaingeschäfte und Geldfälschungen in großem Stil im Umkreis von Nürtingen. Nachdem zwei der Süditaliener eisern schweigen, ist der Dritte, ein Gastwirt, gesprächig und ließ die Richter wissen, dass er die gefährliche Droge Kokain in zahlreichen Kleinmengen an Abhängige verkauft hat. Mit Falschgeld im Bereich von 50 000 Euro und einem angebahnten Geschäft mit zwei Millionen Euro (wir berichteten) jedoch will er nichts zu tun haben.

Am vorletzten Prozesstag überraschte sein Verteidiger mit der Nachricht, sein Mandant werde alles zugeben und möglicherweise würden das die beiden anderen Beschuldigten dann auch tun, um einen Strafrabatt zu bekommen. Doch die Angeklagten selbst sind es, die diese Vereinbarung jetzt offensichtlich nicht weiter verfolgen wollen und die Strafkammer zwingen, die Beweisaufnahme konsequent weiterzuführen.

Dazu hatte die 17. Große Strafkammer am gestrigen fünften Verhandlungstag zwei Zeugen geladen, die angeblich Drogen von den Angeklagten erstanden haben sollen. Doch die Zeugen durften nach kurzer Belehrung den Stuttgarter Gerichtssaal gleich wieder verlassen. Sie haben das Recht, keinerlei Angaben zu machen, da die Ermittlungen gegen sie selbst wegen Rauschgiftvergehen noch nicht abgeschlossen sind und ein Urteil gegen einen der Zeugen vom Kirchheimer Amtsgericht noch nicht rechtskräftig ist.

Danach vertagte sich die Strafkammer auf den 10. Januar kommenden Jahres.