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Wo ist der Fördertopf für die Pelletheizung?

1,265 Millionen Euro für Umbau zum barrierefreien „Bildungshaus“ – Bis November 2014 fertiggestellt

Bissingen bündelt seine bildungspolitischen Kompetenzen auf dem „Schulbuckl“. Dafür ist ein optimierter Brandschutz ebenso erforderlich wie eine neue Heizung. Das gesamte Areal wird im Zuge des Landschaftsbaus barrierefrei gemacht. Insgesamt 1,265 Millionen Euro will die Gemeinde Bissingen für die Umstrukturierung ihres Schulstandorts ausgeben. 345 000 Euro kommen vom Land.

Auf dem Bissinger „Schulbuckl“ tut sich was. Die Grundschüler sind bereits ins Hauptschulgebäude umgezogen. Im kommenden Jahr wi
Auf dem Bissinger „Schulbuckl“ tut sich was. Die Grundschüler sind bereits ins Hauptschulgebäude umgezogen. Im kommenden Jahr wird der Grundschulpavillon (rechts, Bildmitte) zum Kindergarten umgebaut.Luftbild: Werner Feirer

Bissingen. Nach dem Motto „Alles unter einem Dach“ soll bis November 2014 mit Ausnahme der rund 250 000 Euro teuren neuen Pelletheizung am Schulstandort Bissingen die Umstrukturierung beendet sein. „Ein sportlicher Zeitplan“, wie Bissingens Bürgermeister Marcel Musolf in jüngster Ratssitzung feststellte.

Ein Grund für die ambitionierte Terminierung ist die U3-Fachförderung in Höhe von 70 000 Euro. Die neue Krippengruppe muss demnach bis 31. Dezember 2014 ihren Betrieb aufgenommen haben. Bereits im Sommer räumten die Grundschulklassen den Pavillon. Sie sind ins ehemalige Bistro sowie in die Hauptschulräume umgezogen. Auch die Außenklasse der Bodelschwingh­schule befindet sich, wie die Lernwerkstatt, im ehemaligen Hauptschulgebäude. Die Mensa nahm ihren Betrieb in der früheren Schulküche auf und auch die Ortsbücherei, durch die Hagelschäden Ende Juli gezwungen, zog rasch ins Untergeschoss der Gemeindehalle um.

Nun geht es darum, den Brandschutz für den Schulstandort zu optimieren. So werden das Schulgebäude und der Kindergarten für 30 000 Euro mit einer Alarmanlage ausgestattet. Der Flur des Obergeschosses im Hauptschulgebäude erhält eine zusätzliche Rauchschutztür und zwei Bypasstüren in den Klassenzimmern, geschätzte Kosten 12 000 Euro. Außerdem sind noch diverse Flucht- und Rettungswegpläne für rund 3 000 Euro zu erstellen. Weitere Punkte muss die Gemeinde noch mit der Baurechtsbehörde klären, sodass nicht endgültig abzusehen ist, welche zusätzlichen Kosten auf die Bissinger zukommen.

Um zwei Jahre zurückgestellt wird der Einbau der neuen Pelletheizung sowie der Regel- und Steuerungstechnik. In diesen zwei Jahren will die Verwaltung nach Fachförderprogrammen fahnden, aus deren Töpfen die 250 000 Euro teure Heizung bezuschusst werden könnte. Die Kosten wurden aufgrund der kurzen Amortisationszeit vom Land als nicht bezuschussungsfähig anerkannt. Bei der Verschiebung ins Jahr 2015 besteht freilich das Risiko eines irreparablen Totalausfalls des alten Heizölkessels. Geschähe dies bei entsprechenden Minusgraden im Winter, so käme die neue Gasheizung unweigerlich an ihre Belastungsgrenze.

Keine Abstriche wollen Verwaltung und Gemeinderat bei der Fassadendämmung am zukünftigen Kindergarten und beim Aufzug im Schulgebäude machen. Zwar könnte die Gemeinde dadurch zunächst 105 000 Euro einsparen. Dies würde aber einer kompletten Barrierefreiheit für den Schulstandort widersprechen. Auch der Wegfall der Fassadenwärmedämmung ließe sich im Hinblick auf die Vorbildrolle der Gemeinde im energetischen Bereich kaum rechtfertigen, so Bürgermeister Musolf. Dennoch konnte die Verwaltung mithilfe des Rotstifts beim Landschaftsbau 40 000 Euro einsparen. Nach einer überarbeiteten Planung bleibt davon noch ein „Puffer“ von maximal 30 000 Euro übrig.

Architekt Jochen Stüber wird nun als nächstes die Abbruch- und Maurerarbeiten für den Pavillon ausschreiben.