Wie beugt man einer Erkältung vor? – Bewegung und die richtige Ernährung sind das A und O
Dem Schnupfen keine Chance

Auch wenn es bisher noch keine Grippewelle gibt, spüren viele die Auswirkungen des nasskalten Wetters. Die Zeit der kratzenden Hälse und laufenden Nasen ist wieder da. Dennoch sollte man trotz der Kälte nach draußen gehen.

Kirchheim. Es gibt wohl niemanden, der das nicht kennt: morgens mit dem Gefühl aufzuwachen, Schmirgelpapier zu schlucken, oder mehr Taschentücher zu verbrauchen als beim schlimmsten Liebeskummer.

In diesen Tagen gibt es in den Familien- und Freundeskreisen immer mindestens einen, der über eine Erkältung klagt oder sich vor einer Grippe fürchtet. Während sich eine Erkältung durch Kopf- und Gliederschmerzen oder eine laufende Nase ankündigt, sieht es bei der echten Grippe schlimmer aus: „Bei einer Grippe geht es dem Betroffenen meistens von null auf hundert so schlecht, dass er kaum das Bett verlassen kann, weil er starke Schmerzen hat“, weiß der Inhaber der Adler-Apotheke in Kirchheim, Daniel Miller. Außerdem kommt es laut dem Kirchheimer Allgemeinmediziner Dr. Jürgen Berghold bei der echten Grippe, auch Influenza genannt, zu einem wesentlich schwereren Krankheitsverlauf. Vor allem ältere Menschen und Kinder unter einem Jahr seien für die Grippe anfällig; deshalb mache bei ihnen eine Impfung Sinn.

Der beste Zeitpunkt, um sich gegen die Grippe impfen zu lassen, sei nach den Sommerferien, ergänzt Jürgen Berghold. So könne man eventuell aufkommenden Grippewellen im Herbst vorbeugen. Doch auch jetzt könnten sich Patienten noch impfen lassen, da Grippeviren hauptsächlich in den Monaten Januar und Februar auftauchen.

Menschen, die mit diesen Viren in Berührung gekommen und ernsthaft erkrankt sind, sollten gleich zum Arzt gehen oder, falls sie dazu nicht mehr in der Lage sind, jemanden schicken, der das ärztliche Rezept in der Apotheke gegen ein Medikament eintauscht, rät Daniel Miller.

Wer „nur“ an einer Erkältung leidet, bekomme auch Hilfe in einer Apotheke. Da jede Erkältung anders sei, gibt es laut Miller zwar kein „Standardmittel“, das man Patienten verschreiben könne. Doch aufgrund der Schilderungen der Betroffenen lasse sich stets ein wirksames Medikament finden. So unterschiedlich zum Beispiel ein Husten sein könne, so verschieden seien die Mittel dagegen.

Um sich rechtzeitig vor einer Erkältung zu schützen, „hilft es, in Maßen bei jedem Wetter nach draußen zu gehen, um die Abwehrkräfte zu stärken“, empfiehlt Daniel Miller. Wer bereits mit Husten und Schnupfen zu kämpfen hat, könne es mit Kartoffelwickeln oder hoch dosierten Vitaminen versuchen.

Für Britta Brauchle vom Kirchheimer Reformhaus Lässing spielt auch eine gesunde Ernährung eine wichtige Rolle: „Viel frisches Obst und Gemüse, am besten vom Markt, zubereitet mit wärmenden Gewürzen wie Ingwer, Chili und Kurkuma sind wichtig. Wer sich gesund und frisch ernährt, ist weniger krank“, betont sie. Um einer Erkältung vorzubeugen, sei es außerdem sinnvoll, viel zu trinken. Sie empfiehlt vor allem heiße Getränke wie Gewürz-Chai oder Ingwer-Tee. Und da die Sonne im Winter weniger scheint und der Körper somit weniger Vitamin D3 abbekommt, könne man dieses auch in Form von Dragees einnehmen. „In Verbindung mit Kalzium stärkt es zudem die Knochen“, sagt Britta Brauchle. Noch wichtiger als im Sommer sei das tägliche Eincremen, um die wegen Kälte strapazierte Haut zu schützen. Neben heiß-kalten Duschen würden Bäder mit ätherischen Ölen helfen, einer Erkältung aus dem Weg zu gehen.

Falls sich diese schon anbahnt, rät sie zu Kräutertee oder Lutschtabletten mit Cistus – einer Heilpflanze aus der Gattung der Zistrosen. „Heiße Zitrone oder Erkältungstees sind gut, wenn man bereits krank ist. Thymian hilft zum Beispiel gegen Husten und Bronchitis, am besten in Form von Saft oder Tee“, so die Erfahrung von Britta Brauchle. Der Allgemeinmediziner Jürgen Berghold rät außerdem, sich bei einer Erkältung zu schonen. Und um andere nicht anzustecken, solle man stets in den Ärmel und nicht in die Hand husten, betont er.

Die Experten sind sich einig: Um erst gar nicht in den „Genuss“ von Husten, Schnupfen und Co. zu kommen, ist neben einer gesunden Ernährung Bewegung an der frischen Luft das A und O.