Unvollständiger Vorstand stellt den Verein vor große Probleme – Das ehrenamtliche Engagement lässt zu wünschen übrig
Dem TSV Schlierbach droht das Aus

Der TSV Schlierbach hat ein Personalproblem. Nachdem ein Jahr lang keine Nachfolger für den ersten und zweiten Vorsitzenden gefunden werden konnte, sind die Posten erst in letzter Minute besetzt worden. Auch das ehrenamtliche Engagement der rund 1 000 lässt immer mehr zu wünschen übrig.

Schlierbach. Bei den Veranstaltungen des Hauptvereins, wie zum Beispiel dem Dorffest, aber auch bei den Veranstaltungen der Abteilungen muss immer wieder festgestellt werden, dass nur noch Wenige bereit sind, für wenige Stunden ehrenamtlich für den Verein tätig zu sein. Das belastet jedoch genau die Personen, die bereits das ganze Jahr über eine Funktion oder ein Amt ausfüllen – indem sie bei diesen wirtschaftlichen Veranstaltungen, die für die finanzielle Freiheit des Hauptvereins und der Abteilungen nötig sind, wieder einspringen müssen. Deshalb rief der Vorsitzende Kai Gicklhorn im Rahmen der TSVS-Hauptversammlung alle Eltern und Sporttreibenden auf, sich mehr zu engagieren.

Trotz der Schließung der Aikido-Abteilung und daraus resultierenden Kündigungen hält sich die Mitgliederzahl mit fast 1 000 Mitgliedern konstant.

Ein großes Problem vor allem im Turn- und Volleyballbereich sind die fehlenden Übungsleiter. Die Abteilung Volleyball führt im Jahr 2013 ein lange Jahre geplantes Wunschprojekt durch: die Errichtung eines Beachvolleyballfeldes an der Sporthalle Bergreute. Dank der Unterstützung der Gemeinde, des Württembergischen Landessportbundes und der Förderabteilung, aber vor allem der eigenen Mitglieder, wird im Frühjahr der Spatenstich erfolgen.

Vor allem aufgrund hoher Investitionskosten im Vereinsheim hatte der Hauptverein einen Verlust zu verzeichnen, der jedoch komplett durch die Rücklagen aufgefangen werden konnte. Die Abteilungen erwirtschafteten einen guten Gewinn.

Bei den Neuwahlen trat das zurzeit größte Problem des TSV Schlierbach auf: Seit einem Jahr ist bekannt, dass der 1. Vorsitzende, Kai Gicklhorn, und der 2. Vorsitzende, Bernd Drazdil, ihre Ämter niederlegen, beziehungsweise sich nicht mehr zu Wahl stellen werden. Die fieberhafte Suche nach Nachfolgern in den vergangenen zwölf Monaten war bis Jahresanfang erfolglos. Schließlich erklärte Anja Heubach ihre Bereitschaft, für das Amt der ersten Vorsitzenden zu kandidieren. Die Hoffnung, dass sich weitere Bewerber melden, wurde jedoch nicht erfüllt. In der Hauptversammlung wurde Anja Heubach dann einstimmig gewählt. Dadurch ist jedoch noch keine Entwarnung für die Situation gegeben: Ein mit nur zwei Personen besetzter Vorstand ist zwar beschlussfähig, kann jedoch nicht die Aufgaben einer komplett besetzten Vorstandschaft bewältigen. Die Posten des Schriftführers und des 2. Vorstands sind immer noch unbesetzt. Daher kündigten beide Vorstandsmitglieder, Anja Heubach und Gitta Hackl an, diese Situation nur ein Jahr lang zu akzeptieren. Sollte sich diese Situation bis nächstes Jahr nicht ändern, steht der TSV vor einem noch größeren Problem: der drohenden Auflösung des Vereins.

Die restlichen Neuwahlen ergaben folgendes Ergebnis: 1. Beisitzer: Paolo Pinnisi, 2. Beisitzer: Markus Attinger, 1. Kassenprüfer: Uwe Deuschle, 2. Kassenprüfer: Martin Maier (alle wie bisher). Als Abteilungsleiter wurden bestätigt: Angela Budczinski und Birgit Hirsch (Turnen), Markus Hohneker (Fußball), Moritz Kolbus und Ulrich Muckenhaupt (Volleyball), Steffen Selzer und Thorsten Prokein (Ski), Armin Kaiser und Wolfgang Klaus (Förderabteilung).

Auf 25-jährige Mitgliedschaft konnten zurückblicken: Markus Attinger, Manuela Böhm, Thomas Böhm, Michael Heubach, Dietmar Kolbus, Ida Kolbus, Hans-Peter Müller, Brigitte Oelsner, Roland Oelsner, Thorsten Prokein, Norbert Pyttel, Dietmar Roth, Paul Schmid, Rosa Schmid, Monika Spieth.

Die Zielplanung 2013 beinhaltet vor allem die Vollbesetzung der Vorstandschaft. Das Vereinsheim soll wieder verpachtet werden. Die Hauptversammlung wurde informiert, dass der Hauptausschuss die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge im Hauptverein um fünf Prozent beschlossen hat.kr