Vorgezogene Fredericktage in der Kirchheimer Buchhandlung Schieferle
Den Tatort Natur entdecken

Kirchheim. Da die Sachbuchautorin und Naturdetektivin Bärbel Oftring zu den jährlich stattfindenden Fredericktagen ab Mitte Oktober völlig ausgebucht ist, hat die Kirchheimer Buchhandlung Schieferle gemeinsam mit der Raunerschule und der Grundschule Bissingen die Fredericktage einfach jetzt schon begonnen. Betrug, Überfälle, Ringkämpfe oder Diebstahl, solche „Krimis“ sind Alltag in der Natur. Den Grundschülern bleibt der Mund offen stehen, wenn Bärbel Oftring tempo- und kenntnisreich von ganz alltäglichen Begebenheiten in der Natur erzählt, die so spannend zu hören sind wie ein Krimi. Mit Bildern des preisgekrönten GEO-Fotografen Ingo Arndt untermalt sie die faszinierenden Tatbeschreibungen, die überall auf der ganzen Welt stattfinden.

Auf der Landkarte führt die Reise nach Madagaskar zum tödlichen Scharfschützenanschlag des Chamäleons. Bärbel Oftring liest die Tatbeschreibung. „Wanted: Chamäleon. Tatort: Madagaskar. Opfer: Heuschrecke. Motiv: Appetit.“ Das Chamäleon entsichert seine gefährlichste Waffe, seine Zunge, und dann, urplötzlich, schießt es sie los auf das wehrlose Opfer, eine Heuschrecke, die keine Chance hat, zu entkommen. Die Heuschrecke bleibt an der klebrigen Zungenspitze hängen und wird in einer Zehntelsekunde ins Maul des Chamäleons befördert.

Damit sich jeder die atemberaubende Geschwindigkeit des Zungenschusses vorstellen kann, bittet Bärbel Oftring die Kinder, sich zehn Heuschrecken in einer Reihe vorzustellen. Die Zeit, die die Zuhörer brauchen, um einundzwanzig zu sagen, reicht dem Chamäleon, um alle zehn Heuschrecken zu fangen. Im ausführlichen Dialog erfahren die Schüler noch viel Interessantes über das Chamäleon.

Nächster Fall: „Heimtückischer Giftmord. Wanted: Kreuzspinne. Tatort: Ostküste der USA. Opfer: Monarchfalter. Motiv: Anlegen von Nahrungsvorräten.“ Die Kreuzspinne tötet ihre Opfer mit Gift, nachdem sie in ihrem Netz gefangen sind. Bärbel Oftring fragt die Kinder, ob sie schon mal ganz vorsichtig einer Kreuzspinne mit dem Finger über den Rücken gestreichelt hätten, und sagt: „Probiert es doch einmal aus.“ Auch über Spinnen weiß sie so viel Faszinierendes zu berichten, nimmt jede Frage und Antwort auf und hat oft noch eine Geschichte dazu zu erzählen.

Bärbel Oftring hat schon als Kind ihre freie Zeit draußen in der Natur verbracht. Computer und mehr als drei Fernsehprogramme gab es ja noch nicht. Sie hat Mäuseschädel und tote Vögel nach Hause gebracht und erforscht. Nach ihrem Studium der Biologie in Tübingen begann sie 1992 mit dem Schreiben von Sachbüchern, ihr Thema ist weiterhin die Natur.

Es waren zwei rundum erfolgreiche, spannende und kurzweilige Lesetage mit der Naturdetektivin Bärbel Oftring und ihrem Buch „Tatort Natur“, von denen die jungen Zuhörer sicher viele Anregungen und bleibende Eindrücke mitnahmen.pm