Dettingen. „Wir warten täglich auf die Bescheide“, zeigte sich Hauptamtsleiter Jörg Neubauer sicher, dass noch diesen Monat, spätestens aber schon im Januar kommenden Jahres, fest mit der Bewilligung der gestellten Förderanträge zu rechnen ist. Schon im Mai hatte die Verwaltung bei der Kommunalen Energieagentur Baden-Württemberg im Rahmen des Förderprogramms „Klimaschutz-Plus“ Fördermittel für den beabsichtigten Anschluss der Schlossberghalle und der Werkrealschule an das Nahwärmenetz der Holzhackschnitzelanlage beantragt.
Die 2006 im Schul- und Sportgebiet „Untere Wiesen“ erstellte und seit 1. September von den Stadtwerken Pforzheim betriebene Holzhackschnitzelheizanlage versorgt bislang das Hallenbad, die Sporthalle der Gemeinde und die Verbundschule des Landkreises mit Nahwärme. Da die Wärmeversorgung zu hundert Prozent aus erneuerbaren Energien erfolgt, lässt die jetzt konkret angegangene Umstellung der Erdgasheizung der Schlossberghalle und insbesondere der Stromheizung in der Werkrealschule eine weitere sehr hohe CO2-Emissionsminderung erwarten.
Schon vor über zehn Jahren hat die Gemeinde Dettingen damit begonnen, Fragen der Energieeinsparung und des Klimaschutzes in die Gemeindeentwicklung zu integrieren. Ab dem Jahr 2000 waren für Entwicklungsgebiete Dettingens – wie beispielsweise „Untere Wiesen“, „Berger-Areal“ und „Goldmorgen Süd“ – Energiekonzepte aufgestellt und mit dem Aufbau eines Energiemanagements für die gemeindeeigenen Gebäude begonnen worden. Bis zum Jahr 2008 konnte durch die konsequente Umsetzung der Energiekonzeptionen eine CO2-Reduzierung von über 27 Prozent erreicht werden.
Die Kosten dieses Projekts belaufen sich mit 439 151 Euro für die Werkrealschule und 155 665 Euro für die Schlossberghalle auf insgesamt 594 816 Euro. Bei beantragten Fördermitteln in Höhe von 20 Prozent oder insgesamt 118 963 Euro verbleibt bei der Gemeinde ein Eigenanteil in Höhe von 475 853 Euro. Um diesen Anteil weiter zu reduzieren, beauftragten die Gremiumsmitglieder die Verwaltung, noch eine Investitionshilfe aus dem Ausgleichsstock zu beantragen. Einig waren sich Ratsgremium und Verwaltung dabei darüber, dass über die Realisierung der Maßnahme erst entschieden werden soll, wenn bekannt ist, ob und in welcher Höhe insgesamt Zuschüsse gewährt werden. Finanziert werden soll der kommunale Eigenanteil durch die restlichen Grundstückserlöse aus dem Baugebiet „Goldmorgen“ und durch eine Entnahme aus der Allgemeinen Rücklage.
Im Vorgriff auf die Haushaltsplanung 2011 genehmigten die Gremiumsmitglieder auch eine außerplanmäßige Ausgabe für Planungsmittel in Höhe von 3 000 Euro für die Vorbereitung der Anschlüsse an die Holzhackschnitzelanlage. Benötigt werden diese Mittel deshalb schon zeitnah, da dem Antrag auf Investitionshilfen aus dem Ausgleichsstock auch entsprechende Planungsunterlagen beigefügt werden müssen.