Alexander Huber sprach in der Schlossberghalle über Bergsteigen, Ehrgeiz und Risiko wagen
Der Berg ruft: Bergsteigen als Beruf

„Gefahren erkennen, dann ist die Gefahr zur Hälfte überwunden.“ Dieser Satz bekommt bei Alexander Huber neue Bedeutung. Wenn der Extremkletterer in atemberaubenden Höhen nur mit den Fingerspitzen an Felswänden hängt, ist nicht nur das Empfinden intensiver.

Kirchheim. Charmant nahm der Diplom-Physiker Alexander Huber die rund 500 geladenen Gäste der Raiffeisenbank Teck für sich ein. Der Abend in der Schlossberghalle in Dettingen stand unter dem Thema „Analogie von Berg und Beruf – wie man Grenzen überwindet“. Den Vortrag begleitete der Extremkletterer mit Bildern aus den Bergen, eigenen Kinderbildern und Bildern von Extremsituationen. Im Mittelpunkt des Abends stand der Rekordversuch an der 1 000 Meter hohen Felswand „The Nose“ im kalifornischen Yosemite Nationalpark, welcher in dem Film „Am Limit“ aus dem Jahre 2007 zu sehen ist.

Alexander Huber, der jüngere Bruder des Kletterduos „Die Huberbuam“ führte mit trockenem Humor durch den Abend. Die Begeisterung für das Bergsteigen zeigte sich besonders bei den gezeigten Ausschnitten von eigenen Klettertouren. Das Sprechtempo erhöhte sich, die Augen fingen an zu leuchten, der Blick war auf die Bilder und Videos gerichtet.

Den Abend leitete der Vorstandssprecher der Raiffeisenbank Teck, Bruno Foldenauer, ein und stellte den Gastredner und die Preise der „Huberbuam“ vor. Bereits mit elf Jahren stand Alexander Huber auf seinem ersten 4 000er-Berg. Für den Film „Am Limit“ wurden er und sein Bruder Thomas Huber mit dem deutschen Kamerapreis und dem bayerischen Filmpreis ausgezeichnet.

Den Film nahm der Bergsteiger zum Anlass, um den Unterschied zwischen Rückschlägen und Niederlagen darzustellen. Denn nach dem gescheiterten Rekordversuch gelang es den Brüdern im Oktober 2007, durch Hartnäckigkeit den Speed-Rekord zu brechen. Den Abend hindurch betonte der Kletterer immer wieder die Wichtigkeit von Hartnäckigkeit und mentaler Kraft. Nur durch innovative Ideen sind, laut dem „kleinen Huber“, neue Wege sowohl beim Bergsteigen als auch im alltäglichen Leben möglich.

Anschließend an den Vortrag fand eine Fragestunde statt. Die Motivation zum Bergsteigen und der sportliche Ehrgeiz seien auch im „gesetzten Alter“ noch vorhanden. Das nächste Projekt ist bereits in Planung, doch näher wollte Alexander Huber nicht darauf eingehen.

Die Abschlussfrage kam aus dem Publikum. „Hat er au e Frau?“, wollte ein Mann wissen. Zum Leidwesen einiger weiblicher Gäste ist der 42 Jahre alte Bergsteiger bereits vergeben.