Kirchheim. Die Grünmüllsammelstelle bleibt auch künftig dort, wo sie seit über 20 Jahren ist: im Paradiesle. Diese Auskunft erhielt Dr. Silvia Oberhauser von der Frauenliste, als sie sich im Kirchheimer Gemeinderat nach den Umzugsplänen für den Recyclinghof erkundigte. Geplant war nämlich, die Grünmüllsammelstelle von der Lauter wegzuverlegen und sie im Rahmen des Bebauungsplans Untere Rabailen zwischen der Autobahn und dem Kompostwerk anzusiedeln.
Gegen diese Idee hat allerdings mittlerweile das Landratsamt sein Veto eingelegt. „Wenn viel Betrieb ist, könnten sich die Autos bis auf die Bundesstraße 297 zurückstauen“, erläuterte Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker. Ganz in der Nähe befindet sich auch die Autobahneinfahrt „Ki-West“, an der Pendler ohnehin des Öfteren im Stau stehen.
Für die Anwohner des Paradiesle ist dies keine allzu gute Nachricht. Die Reduzierung des Verkehrs in ihrem zentrumsnahen Wohngebiet gehört zu den wesentlichen Zielen der „Initiative Paradiesle“. Als wichtiger Pfeiler auf dem Weg zu mehr Ruhe und weniger Abgasen galt bisher die Schließung des Wertstoffhofs.
Bei der Stadt ist die Brisanz bekannt: „Wir sind dabei, andere Wege zu finden“, erläuterte die Oberbürgermeisterin. Im Gespräch ist beispielsweise, die Zufahrt auf der anderen Seite einzurichten. So könnten Anlieferer über die Schellingstraße, die auf Höhe von Möbel König in die Stuttgarter Straße mündet, zur Sammelstelle gelangen. Von der Idee her würde quasi ein Teil der einst geplanten Nordwesttangenten-Trasse genutzt. Der jetzige Eingang zur Grünmüllsammelstelle, die gleichzeitig Recyclinghof und Kompostieranlage ist, soll dann geschlossen werden.
Die Initiative Paradiesle könnte mit diesem Vorschlag vermutlich leben. Schon bei ihrem letzten Treffen hatte Stadtplaner Pohl vor Ort die neuen Überlegungen erläutert. Oberste Priorität für die Anwohner hat nach wie vor ganz klar die Entlastung des Wohngebiets von Verkehr.