Kreis Esslingen. Der Kreis Esslingen bleibt grün: Souverän haben Kretschmann, Schwarz und Lindlohr am Sonntag ihre Vormachtstellung nicht nur verteidigt, sondern ausgebaut. Winfried Kretschmann (38,8 Prozent), Andreas Schwarz (33,1) und Andrea Lindlohr (35,7) ließen die politische Konkurrenz deutlich hinter sich und zählen zu den führenden Köpfen der baden-württembergischen Grünen: Kretschmann ist Ministerpräsident, Schwarz wird als Fraktionsvorsitzender bereits als Kretschmann-Nachfolger gehandelt, und Andrea Lindlohr ist stellvertretende Fraktionsvorsitzende.
Die Christdemokraten mussten zwar auch im Kreis Esslingen Verluste hinnehmen, sind aber weiterhin mit zwei Abgeordneten vertreten: Das beste Ergebnis erzielte die Newcomerin Dr. Natalie Pfau-Weller im Wahlkreis Kirchheim. Die Kirchheimerin kam auf 24,4 Prozent und darf sich ebenso wie ihr Esslinger Parteikollege Andreas Deuschle (23,8 Prozent) über ein Zweitmandat freuen. Am schlechtesten schnitt der CDU-Kreisvorsitzende Thaddäus Kunzmann ab. Für ihn stimmten im Wahlkreis Nürtingen 21,6 Prozent - zu wenig für das selbst gesteckte Ziel Wiedereinzug in den Landtag. Kunzmann, der Demografiebeauftragter des Landes ist, hat bereits angekündigt, dass er bei der nächsten Landtagswahl nicht mehr antreten wird.
Die Sozialdemokraten kamen landesweit auf 11,0 Prozent, im Kreis Esslingen sicherten sie sich wie 2016 zwei Mandate: In Kirchheim konnte SPD-Urgestein Andreas Kenner 12,6 Prozent für sich verbuchen und ist ebenso im künftigen Landtag wie in Esslingen Nicolas Fink, der sich über 14,2 Prozent und damit das beste SPD-Ergebnis im Kreis Esslingen freuen darf. Regina Birner erreichte im Kretschmann-Wahlkreis Nürtingen nur 9,2 Prozent.
Freude bei der FDP
Nach zehn Jahren sitzt mit Dennis Birnstock auch wieder ein FDP-Politiker aus dem Kreis Esslingen im Stuttgarter Landtag. 11,6 Prozent konnte der 30-jährige Filderstädter im Wahlkreis Nürtingen für sich verbuchen. Zuvor war 2006 mit Dr. Ulrich Noll letztmals ein FDP-Abgeordneter aus dem Kreis ins Landesparlament gewählt worden.
Die AfD musste deutliche Verluste hinnehmen und blieb in allen drei Wahlkreisen unter dem Landesergebnis. Die Linke verpasste wieder den Einzug ins Landesparlament, ihr bestes Kreisergebnis erreichte Martin Auerbach in Esslingen mit 3,8 Prozent.