Projekt „Blühender Landkreis“: Warum farbenfrohe Wiesen für das Ökosystem so wichtig sind
Der Landkreis soll bunter werden

Wildblumen im Weinbau, Wildkräuter im heimischen Garten und Blühmischungen auf öffentlichen Flächen – bunt geht es zu beim Projekt „Blühender Landkreis“, das 2015 startet.

Kreis Esslingen. Den Mitgliedern der Steuerungsgruppe, die die Projekte entwickelt haben, geht es nicht primär darum, den Landkreis zu verschönern. „Das Projekt ‚Blühender Landkreis‘ möchte in der Bevölkerung das Bewusstsein für Blühflächen und Bienen und deren Bestäuberleistung aufzeigen“, heißt es reichlich trocken in der Projektbeschreibung. Will heißen: Ohne Blüten keine Bienen. Und ohne Bienen, die die Blüten bestäuben, keine Kirschen, Äpfel und Co.. Bienen leisteten einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Lebensmittelversorgung. „Vor diesem Hintergrund sollen zusätzliche Blühflächen geschaffen werden“, schreiben die Macher des Berichts.

Drei Projekte stehen bereits. Der Trägerverein Umweltzentrum Neckar-Fils und die Stadt Plochingen planen einen Schau- und Lehrgarten zum Thema Bestäuber auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände. „Oase für Bienen, Falter und Co.“ lautet der Projekttitel. Zusätzlich sollen Blühinseln entstehen, die über Wege miteinander verbunden sind. Infotafeln und Führungen sowie Mitmachaktionen sollen die Besucher an das Thema heranführen. Bei Kursen und Workshops ist eine Kooperation mit dem Naturschutzzentrum Schopflocher Alb (NAZ) vorgesehen.

Das NAZ bietet bereits zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Biene, Honig und Blühflächen an. Im Rahmen des Projekts „Blühender Landkreis“ werden diese Angebote ausgebaut. Zielgruppe der Seminare und Vorträge sind Bauhofmitarbeiter, Gärtner, Umweltbeauftragte und Landwirte, aber auch Privatpersonen. Geplant sind Praxisseminare zu Themen wie „Blühmischungen auf öffentlichen Flächen zur Förderung der Biodiversität“ oder „Ackerrandstreifen zur Verbesserung des Blütenangebots für Insekten“. Für Privatpersonen werden eine Vortragsreihe „Naturnahe Gärten für heimische Insekten“ und ein Workshop „Saatmischungen mit heimischen Wildkräutern“ konzipiert. Alle Teilnehmer erhalten ein Probepäckchen Saatgut für einen artenreichen Wildblumengarten. Anschließend können sie an einem Wettbewerb teilnehmen, in dem der schönste naturnahe Garten im Landkreis gesucht wird, „damit das Päckchen nicht im Küchenschrank oder Keller verschwindet“, wie im Bericht vermerkt.

Der Staffelsteigerverein Esslingen zeichnet für das Projekt „Wildblumen im Weinbau“ verantwortlich. Die Mitglieder des Vereins säen geeignete Blühmischungen auf ihren Weinbergen aus. Das Saatgut stellt der Landkreis zur Verfügung.

Der finanzielle Aufwand für das Projekt hält sich in Grenzen: Für 2015 sind 5 000 Euro eingeplant. Der Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) stimmte der Ausgabe zu.