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Der Mann auf der anderen Seite

Deutschlands größtes Basketball-Magazin hat ihm im August gleich eine Doppelseite gewidmet. Der Wechsel vom vermeintlichen Dauerjob unter der Teck zum Traditionsklub nach Heidelberg hat Frenkie Ignjatovic nicht nur am Neckar in den Fokus gerückt. 

Der 47-Jährige Ex-Coach hat seinen Schritt keine Sekunde bereut, auch wenn die Herausforderung gewaltig ist: Mit elf Neuzugängen wagt Ignjatovic den völligen Neuaufbau in der Uni-Stadt. „Die Erwartungen hier sind groß“, gesteht er. „Aber ich verspüre nicht den Wahnsinns-Druck.“ 
Das Erreichen der Play-offs, die die Academics im vergangenen Jahr noch knapp verpasst haben, ist Pflicht. Für ihn heißt das: „Wir müssen uns als Team schnell finden. Für eine lange Anlaufphase ist die Liga in diesem Jahr zu stark.“ 

Gut, dass er dafür nun die nötige Ruhe findet. Sein neuer Arbeitsplatz liegt nur eine halbe Autostunde vom Wohnort Ober-Ramstadt entfernt. Für Kilometerfresser Ignjatovic ein seltener Luxus. „Mein Garten daheim sieht inzwischen toll aus, und auch meine Frau erträgt mich noch“, meint er feixend. 
Dass die sechs Trainerjahre in Kirchheim durchaus noch nachwirken, hat er vor zwei Wochen beim Massziv-Cup in Oberelchingen feststellen müssen, wo beide Teams zum ersten Mal aufeinandertrafen. Nach einem Schiedsrichter-Fehlurteil zu Lasten Kirchheims, stand Ignjatovic kurz davor, sich lauthals zu beschweren. Bange ist ihm um seinen Ex-Klub jedenfalls nicht – trotz der Niederlage an diesem Tag: „Eine hungrige Mannschaft, die mich vor allem offensiv überrascht hat,“ so sein Urteil. „Ich denke, in Kirchheim braucht sich niemand ernsthaft Sorgen zu machen.“bk