Ernst Pfister war auf Einladung des Landtagskandidaten Rainer Stephan (FDP) zu Gast bei Mosolf
Der Minister bläst die Mundharmonika

Einen musikalischen Minister, einen volksnahen Landtagskandidaten und einen erfolgreichen Mittelständler, der vom kleinen Familienbetrieb zum Global Player geworden ist: Das gab es am Donnerstagabend bei einer FDP-Wahlkampfveranstaltung in der Mosolf-Kantine zu besichtigen.

Wirtschaftsminister Ernst PFister (mitte) Rainer Stephan (links) und Dr. Jšrg Mosolf
Wirtschaftsminister Ernst PFister (mitte) Rainer Stephan (links) und Dr. Jšrg Mosolf

Kirchheim. Als der Landtagskandidat Rainer Stephan (FDP) Luft holt, um ein paar abschließende Worte zu sagen, springt der Wirtschaftsminis­ter plötzlich auf und zieht eine kleine Mundharmonika aus der Jackentasche. „Die hab‘ ich immer dabei“, sagt Ernst Pfister (FDP), der aus der Musikstadt Trossingen stammt, und hebt das Instrument an die Lippen. Dann spielt er für Rainer Stephan „Oh! Susanna.“

Aus Alabama ist er nicht gekommen, wie es in dem Song heißt. Und ein deutsches Volkslied ist „Oh! Susanna“ auch nicht gerade. Pfister kommt trotzdem gut an in der Mosolf-Kantine, die mit einigen FDP-blauen Tüchern geschmückt ist. Er preist den Landtagskandidaten Rainer Stephan als „Mann aus dem Volk“, macht den FDP-Anhängern Mut und schwört sie auf den Wahlkampf ein: „Ziehen Sie den blau-gelben Kampfanzug an.“ Die Chancen, dass Baden-Württemberg in Zukunft liberal regiert werde, stünden gut. „Unser Land ist viel zu schön, um mit rot-grünen Experimenten überzogen zu werden.“

Pfister attackiert die baden-würt­tembergischen Grünen, denen er Wortbruch vorwirft. „Kretschmann hat gesagt, er werde den Schlichterspruch zu Stuttgart 21 akzeptieren, aber dann ist er aus Berlin zurückgepfiffen worden.“ Er beschuldigt die Partei, Demonstranten aufzuwiegeln, die durch ihren Widerstand das Grundrecht auf friedliches Demonstrieren unterhöhlen. „Das Gesetz der Straße darf nicht zum Gradmesser für Politik werden.“

Der Wirtschaftsminister singt das Hohelied auf den baden-württembergischen Mittelstand, den er als „Saatgut“ des Erfolgs sieht. Der Mischung aus großen und familiengestützten kleinen und mittleren Unternehmen sei es zu verdanken, dass Baden-Württemberg so schnell aus der Krise herausgekommen sei. Die FDP habe den Mittelstand in der Krise unterstützt, indem die Partei dafür gesorgt habe, dass die Bürgschaftsbank für Kredite an kleine Unternehmen bürgt. Der Mittelstand müsse jedoch auch steuerlich bessergestellt werden. „Unternehmer, die ihren Gewinn wieder in ihren Betrieb investieren, anstatt ein Ferienhaus auf Mallorca zu kaufen, müssen belohnt werden.“

Nachholbedarf sieht Ernst Pfister auch bei Entwicklung und Forschung. Baden-Württemberg sei gut aufgestellt, aber angesichts der Aufbruchstimmung, die aktuell in Asien herrsche, müsse man sich warm anziehen. „Wir brauchen Unternehmer, die abends ins Bett gehen und sich überlegen, was sie morgen erfinden können.“ Da sich kleinere Unternehmen keine eigenen Forschungsabteilungen leisten könnten, habe die schwarz-gelbe Landesregierung die Innovationsgutscheine eingeführt. „Damit können sich Betriebe Know-how einkaufen, um ihr Produkt zur Marktreife zu führen.“

Auch Rainer Stephan aus Holzmaden, der für die FDP im Wahlkreis Kirchheim am 27. März das Landtagsmandat holen möchte, sieht Baden-Württemberg gut aufgestellt. Fünf Prozent Wirtschaftswachstum, die höchste Promotionsquote und die geringste Jugendarbeitslosigkeit seien dafür nur einige Belege. Das sei der Verdienst der hier lebenden Menschen, aber auch ein Zeugnis guter Rahmenbedingungen und Verlässlichkeit. Die FDP ist für Rainer Stephan die Partei der Freiheit und der Vernunft. Sollte er in den Landtag gewählt werden, wolle er getreu dem Motto von Theodor Heuss allen Menschen, egal woher sie kommen, als Mensch begegnen.