Weilheim. Fußball-Bezirksligist TSV Weilheim muss sich zur neuen Saison einen neuen Trainer suchen: Benjamin Geiger wird die Limburgstädter im Sommer nach drei Jahren aus familiären Gründen verlassen. Der 41-Jährige und seine Frau sind vor fünf Wochen zum zweiten Mal Eltern geworden. Vor diesem Hintergrund wird Geiger der Aufwand, drei Mal pro Woche fürs Training von seinem Wohnort Altbach nach Weilheim zu fahren, zu groß. „Es ist nichts Negatives vorgefallen, ich habe dem Verein meine Entscheidung mitgeteilt und es gab kein böses Blut“, sagt er.
Die Verantwortlichen machen derweil keinen Hehl daraus, dass sie Geigers Schritt bedauern. „Wir hätten sehr gerne mit ihm weitergemacht, aber respektieren seine Entscheidung“, sagt TSVW-Sportchef Armin Sigler, der mit den Abteilungsoberen Ridvan Halimi und Uwe Heth bereits in die Nachfolgersuche eingestiegen ist. „Erste Gespräche laufen schon“, verrät Sigler, ohne Namen zu nennen. Nur so viel: Geigers spielender Co-Trainer Benjamin Schmitz soll zumindest gefragt werden, ob er sich den Chefposten vorstellen könnte.
Andere Kandidaten gibt’s aktuell eher wenig: Oliver Klingler, im November beim VfL Kirchheim abgedankt und vor 15 Jahren schon mal Trainer in Weilheim, winkt ab: „Man weiß nie, was passiert, aber ich habe momentan viel anderes zu tun.“ Danell Stumpe, im Lindachstadion lange Co-Trainer unter Alex Hübbe und Chris Eisenhardt, will nach seiner Entlassung vor fünf Monaten in Jesingen erst mal Abstand gewinnen. „Ich habe momentan kein Interesse, irgendwo einzusteigen.“ Unabhängig davon, wer’s wird: Armin Sigler kündigt eine Entscheidung in den nächsten drei Wochen an.
Die Bilanz von Benjamin Geiger in Weilheim fällt durchwachsen aus, was allerdings weniger an ihm liegt. Im Sommer 2018 während einer holprigen Umbauphase innerhalb der Abteilung angetreten, stieg eine völlig umgekrempelte Weilheimer Mannschaft am Saisonende via Relegation aus der Landesliga ab. Im Folgejahr wurde Geigers Team respektabler Vierter der abgebrochenen Corona-Saison. In der aktuell unterbrochenen Spielzeit ist der TSVW Tabellenzwölfter. Peter Eidemüller