Infoartikel
Der unsichtbare Kandidat

Kaum Wahlplakate, kaum öffentliche Auftritte – die AfD zeigt sich im Wahlkampf bisher äußerst zurückhaltend. Günter Lenhardt, Bewerber seiner Partei im Wahlkreis Kirchheim, zeigt sich nur selten. Auf der Internetseite des AfD-Kreisverbands Esslingen erscheint unter der Rubrik Termine und Veranstaltungen ein leerer Kalender. Ein Foto des Wahlkreiskandidaten sucht man dort ebenso vergeblich wie eine persönliche Vita. 
Wenn die AfD öffentlich auftritt, dann zumeist mit Wahlhelfern an Infoständen wie in Nürtingen und Kirchheim, wo die Partei seit vergangener Woche samstags auf dem Wochenmarkt anzutreffen ist. Einmal pro Monat gibt es einen offenen Wahl-Stammtisch in Gaststätten. Am 11. März – zwei Tage vor der Landtagswahl – soll die stellvertretende Parteichefin Beatrix von Storch den Wählern in Nürtingen einen Besuch abstatten.
Es bleibe ja noch drei Wochen Zeit, meint Kandidat Günter Lenhardt, der bis zur Wahl in eigener Regie noch einen Infoabend im Gasthaus „Teckblick“ in Dettingen plant. Ob die Veranstaltung tatsächlich noch stattfinden werde? „Vermutlich,“ sagt Lenhardt. Das Thema: Die politischen Richtlinien der AfD – Genaueres später. „Das Flüchtlingsthema ist nicht unser Hauptthema“, sagt Lenhardt. „Das wird uns nur von außen aufgedrückt.“ Hauptthema seien Bildung, innere Sicherheit, Finanzen. 

Inhalte statt Köpfe – So formuliert Bernd Grimmer, Mitglied im Landesvorstand der AfD, griffig den parteiinternen Grundsatz im Wahlkampf. Man versuche, so professionell wie möglich aufzutreten, was nicht in allen Wahlkreisen gleichermaßen gelinge. „Letztlich bleibt es jedem Kandidaten selbst überlassen, wie weit er als Person in Erscheinung tritt.“bk