Dettingen. Das Park- und Verkehrschaos in der Hinteren Straße war für viele Dettinger Bürger nicht gerade erfreulich. Auch der Bauhof und die Feuerwehr hatten die Gemeindeverwaltung darum gebeten, die Verkehrsführung und die Parksituation neu zu regeln. Das tat der Gemeinderat im vergangenen Jahr: Er beschloss, dass das Parken nur noch auf 33 markierten Flächen erlaubt sein soll.
Diese Regelung gilt nun seit April und wird laut Ordnungsamtsleiter Sascha Krötz gut angenommen. „Vom Gemeindevollzugsdienst werden kaum Parkverstöße festgestellt“, sagte Krötz in der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause. Für
Verzwickte Situation beschäftigt Verwaltung und Gemeinderäte
die Autofahrer und Fußgänger habe sich die Situation im Hinblick auf Übersichtlichkeit und Sicherheit erheblich verbessert.
Die Bäckerei Friederich habe jetzt allerdings angefragt, ob die beiden Parkplätze direkt vor ihrem Geschäft als Kurzzeitparkplätze ausgewiesen werden könnten. Die Inhaber stören sich daran, dass diese Parkplätze auch von Anwohnern genutzt werden und somit oft nicht für ihre Kunden zur Verfügung stehen. Die Bäckerei wünscht sich, dass auf diesen Flächen das Parken nur bis zu 30 Minuten mit einer Parkscheibe erlaubt sein soll – und zwar montags bis freitags von 6 bis 18 Uhr sowie samstags von 6 bis 13 Uhr.
Eine Alternative, welche die Gemeindeverwaltung den Räten vorschlug, sah vor, das kurzzeitige Parken auf den beiden Stellflächen montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr sowie samstags von 6 bis 13 Uhr zu erlauben. Bei dieser Variante könnten die Anwohnern ihr Auto über Nacht auf den beiden Parkplätzen abstellen und vor 8 Uhr wieder wegfahren. Auch in der Mittagspause könnten sie die Parkplätze nutzen. Diese Variante begrüße die Bäckerei Friederich allerdings nicht, da zwischen 6 und 8 Uhr der größte Kundenandrang zu verzeichnen sei, berichtete Sascha Krötz.
„Des einen Freud, des anderen Leid“, kommentierte Bürgermeister Rainer Haußmann die etwas verzwickte Situation. Auf der einen Seite seien die Anwohner eingeschränkt, wenn man die Kurzzeitparkplätze ausweise; auf der anderen Seite gebe es die berechtigten Einwände der Bäckerei.
Rainer Kuhn (Freie Wählergemeinschaft) plädierte zwar für die von der Bäckerei Friederich gewünschte Variante, sprach aber auch die Chancengleichheit an, die es zu wahren gelte: „In der Kirchheimer Straße gibt es auch Bäckereien. Hier ist die Situation dieselbe.“
Roland Sigel (CDU/Freie Wählervereinigung) sah es als Verpflichtung an, die Geschäfte, die der Grundversorgung dienen, zu unterstützen. Deshalb befürwortete er Variante eins, mit der man der Bäckerei Friederich entgegenkommt. Das sah auch die Mehrheit des Gemeinderats so: Bei 13 Für-Stimmen und zwei Enthaltungen wurden schließlich die Kurzzeitparkplätze nach Variante eins beschlossen. Laut Sascha Krötz werden die entsprechenden Verkehrsschilder voraussichtlich in drei bis vier Wochen aufgestellt.