Bissinger Unternehmen für Interims-Audimax Garching in der Kategorie Neubau ausgezeichnet
Deutscher Holzbaupreis für Merkle

Das Bissinger Unternehmen Holzbau Merkle ist für das Audimax auf dem Campus der TU München mit dem Deutschen Holzbaupreis in der Kategorie Neubau ausgezeichnet worden. Der Preis wird vom Deutschen Holzbau in Zusammenarbeit mit dem Bundesbauministerium verliehen.

Bissingen. Der Deutsche Holzbaupreis gilt in der Bundesrepublik als die wichtigste Auszeichnung für Gebäude und stand in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Peter Ramsauer. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben. Eine Fachjury unter Leitung des österreichischen Architekten Professor Diplomingenieur Hermann Kaufmann, wählte diesmal aus den insgesamt 226 eingereichten Arbeiten die Preisträger in den vier Kategorien Neubau, Bauen im Bestand sowie Komponenten und Konzepte aus.

In der Kategorie Neubau wurde die Bissinger Firma Holzbau Merkle für den Bau des Interims-Audimax auf dem Campus der TU München in Garching ausgezeichnet, einem modernen Gebäude für knapp 1 000 Studenten (wir berichteten). Es ist dies die erste Versammlungsstätte in Deutschland, die komplett aus Holz erstellt wurde. Bauherr ist das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

Ullrich Huth, Vorsitzender von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes und Mitglied der Jury, erklärte bei der Preisverleihung: „Die Preisträger, aber letztlich alle eingereichten Bauwerke, stehen für eine überaus positive Entwicklung des Holzbaus in Deutschland. Als Jury hatten wir die schwierige Wahl, aus der großen Vielfalt von anspruchsvollen Neubauten, über erfinderische Gebäudesanierungen, bis zu zukunftsweisenden Entwicklungen auf dem Produktsektor, die Preisträger zu bestimmen. So freue ich mich, dass wir mit dieser Vielfalt an unterschiedlichen Bauobjekten für unseren Bau- und Rohstoff Holz werben können“.

Für den Bissinger Holzbauspezialisten ist dies nicht der erste Preis, den er einheimste. Bereits 2009 konnte Holzbau Merkle mit einem siebengeschossigen Hochhaus in Berlin den Deutschen Holzbaupreis in die Seegemeinde mitnehmen. Im selben Jahr erzielte das Unternehmen auch den Holzbaupreis Baden-Württemberg mit dem ungewöhnlichen Bau der Zuschauerhalle des Naturtheaters Reutlingen. Zwei Jahre später wählte eine begeisterte Jury in Bayern Holzbau Merkle zum Träger des Bayrischen Holzbaupreises 2011 für den BioCubator, dem Unternehmerzentrum für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing.

Aktuell baut die Bissinger Firma für das bayrische Ministerium das „Zentrum Nachhaltigkeit Wald“ in der Region Franken. Dort wird zum ersten Mal ebenso viel Buchen- wie Fichtenholz zur Konstruktion eingesetzt. „Normalerweise wird Buche als Konstruktionsholz nicht verwendet“, sagt Holzbau-Geschäftsführer Rainer Merkle. Premiere auch in München. In der Bayernmetropole wird zum ersten Mal ein zum Teil dreigeschossiger Schulbau mit Kinderhaus, Kindergarten und Sporthalle ganz aus dem nachwachsenden Rohstoff gebaut.

Merkles Türöffner für derartige Gebäude aus Holz war der Berliner Siebengeschosser. Danach folgten sechs bis sieben ähnliche Projekte in der Bundeshauptstadt und ein Neungeschosser in Flensburg. Doch auch in der heimischen Region ist das Bis­singer Unternehmen aktiv. Im Kirchheimer Kruichling baute es für die Firma W. Ulmer CNC-Service & Programmier GmbH die Produktionshalle und für die Weilheimer Firma Fischer die Logistikhalle. In Tübingen entstanden mehrgeschossige Wohnblöcke, ebenso in Pfaffenhofen. Weitere Projekte sind in Planung.