Die Optiker-Fachgeschäftegruppe Pro Optik besteht seit 25 Jahren – Zentrale in Wendlingen
Die 150. Filiale ist schon fest angepeilt

„Dass wir wachsen wollten, war uns vom ersten Tag an klar, aber wohin wir wachsen würden, das wussten wir damals noch nicht“, sagt Rainer Hildebrandt, einer der beiden Geschäftsführer und Inhaber von Pro Optik. Die Kurve indes ging steil nach oben: Gegründet vor 25 Jahren mit zwei Filialen, ist das Unternehmen heute die drittgrößte Optikergruppe in Deutschland.

Wendlingen. 1987 taten sich Rainer Hildebrandt und Peter Hoppert zusammen, um ein eigenes Optikergeschäft zu eröffnen. In Wendlingen und in Mössingen waren die ersten beiden Filialen. Hoppert kam vom Branchenprimus Fielmann, Hildebrandt von Optik Aktuell, einem Händler mit einem ähnlichen Konzept. „Wir sprachen die gleiche Sprache und wir wussten, dass wir Masse brauchten, um günstige Einkaufskonditionen zu bekommen“, beschreibt Peter Hoppert die Geschäftsstrategie.

Bereits in der Gründungsphase gab es Kontakte zu anderen Einzelgeschäft-Betreibern, die sich alleine schwertaten, und so wuchs das Unternehmen bis Ende 1989 auf acht bis neun Läden, die unter gemeinsamem Namen auftraten, mit einer einheitlichen Werbestrategie und gemeinsamem Einkauf, die rechtlich aber eigenständig blieben.

Hildebrandt und Hoppert begannen parallel aber auch damit, weitere eigene Läden aufzumachen. Diese wurden (und werden) entweder unter eigener Regie oder als Franchisegeschäfte betrieben. Heute gehören insgesamt 110 Geschäfte zur Gruppe. Rund 1 000 Mitarbeiter sind dort beschäftigt – davon 84 in der Zentrale in Wendlingen. Hier sind Vertrieb und Verwaltung angesiedelt sowie seit zwei Jahren die Pro-Optik-Akademie, eine firmeneigene Weiterbildungseinrichtung, in der Auszubildende oder angehende Meister über die Inhalte an den staatlichen Schulen hinaus geschult werden.

„Wir haben den Gewinn stets im Unternehmen belassen und investiert“, sagt Peter Hoppert. Mit einem Umsatz von 81 Millionen Euro im vergangenen Jahr ist Pro Optik seit 2007 zur drittgrößten Optikergruppe in Deutschland aufgestiegen (nach Fielmann und Apollo Optik). In diesem Jahr ist ein Umsatz von knapp 88 Millionen Euro anvisiert. Durch große Abnahmemengen könne man mittlerweile bei den Brillenherstellern direkt einkaufen und den Zwischenhandel außen vor lassen. Darin sehen Hoppert (53) und Hildebrandt (55) einen wesentlichen Faktor für ihren Erfolg: „Wir wollen günstiger sein als der Wettbewerb.“ Eine eigene Vertriebsgesellschaft übernimmt die Belieferung der Filialen.

Ein großer Schritt in der Firmengeschichte sei 1997 die Eröffnung eines Ladens inmitten der Stuttgarter Königsstraße gewesen, erinnert sich Hildebrandt: „Das hat uns die Tür geöffnet, an weitere 1A-Lagen in großen Städten wie München heranzukommen.“ Ohne eine solche Präferenz werde man bei den Vermietern solcher Lagen nicht mal in Erwägung gezogen, ergänzt Hoppert: „Deshalb gibt es in den großen Innenstädten fast überall die gleichen Ketten.“

2010 hat das Unternehmen seine 100. Filiale eröffnet. Pro Jahr sollen etwa zehn Geschäfte hinzukommen, das ist das erklärte Ziel. „2015/2016 wollen wir versuchen, auf 150 Läden zukommen“, sagt Rainer Hildebrandt: „Es gibt noch viel Potenzial.“ Vor allem in West- und Norddeutschland weise die Pro-Optik-Landkarte noch Lücken auf. Ans Aufhören denken beide Inhaber jedenfalls noch lange nicht und versichern unisono: „Es macht uns immer noch sehr viel Spaß.“