Basketball
Die B-Note interessiert keinen mehr

Basketball Der Sieg der Knights in Nürnberg war ebenso glanzlos wie wichtig. Mit Ehingen, Tübingen und Schwenningen warten nun drei knifflige Derbys auf die Kirchheimer Korbjäger. Von Bernd Köble

Ob eine Mannschaft stabil ist, bemisst sich oft daran, inwieweit sie Stolperfallen zu umgehen weiß. Insofern sind die Knights seit Freitag ein Stück weit gefes­tigter. Es war kein berauschender Abend in der Nürnberger Zelthalle am Flugfeld. Eine hohe Fehlerquote auf beiden Seiten, am Ende das, was man gegen einen corona­gebeutelten Gegner als Pflichtsieg bezeichnen kann. Wenn man das Schlusslicht vor der Brust und die Play-offs vor Augen hat, spricht daraus keine Überheblichkeit. Dass man als Basketballteam in Nürnberg verlieren kann, weiß schließlich kaum jemand besser als die Ritter von der Teck.

Klar ist: Unkonzentriertheiten wie am Freitag dürften in Zukunft deutlich härter bestraft werden. „Dass Nürnberg noch immer seinen Rhythmus nicht gefunden hat, das konnte man deutlich sehen“, stellt Knights-Geschäftsführer Chris Schmidt fest. „Gegen einen anderen Gegner im Moment ­hätte sich das sicher gerächt.“

Umso wichtiger wird es sein, dass die drei Stammkräfte, die am Freitag gefehlt haben, rasch zurückkehren werden. Am wahrscheinlichsten ist das im Falle Tim Kochs, der nach Kniebeschwerden im Training sicherheitshalber pausierte. Er wird am Samstag in Ehingen vermutlich wieder dabei sein. Bei Nico Brauner und Kyle Leufroy ist die Sache nicht ganz so klar. Brauner hat sich im Training eine Sehne am Daumen verletzt. Obwohl nichts Schwerwiegendes, gehen die Ärzte von ein bis zwei Wochen Pause aus. Leufroys Zustand ist am schwierigsten einzuschätzen. Der Amerikaner laboriert an einer alten Rückenverletzung, die sich nach dem Spiel in Rostock zurückgemeldet hat. „Wenn die Therapie anschlägt, kann es schnell gehen“, sagt Chris Schmidt. Das heißt im Umkehrschluss: Es muss aber nicht.

Baden-Württemberg-Wochen

Am Samstag beginnen für die Knights die baden-württembergischen Wochen gegen Ehingen, Tübingen und Schwenningen. Nicht die ganz großen Namen, aber genau darin liegt das Problem. Ehingen, als Wackelkandidat gehandelt lange bevor feststand, dass der Abstieg in diesem Jahr ausgesetzt würde, hat drei seiner letzten vier Spiele gewonnen. Nach dem Überraschungserfolg im Artland hätten die Urspringschüler am Samstag zu Hause gegen Jena fast noch eins draufgesetzt. Am Ende blieb es bei einer knappen 74:79-Niederlage gegen den Tabellenführer.

Tübingen hatte Ende Januar nach dem Heimsieg gegen Bremerhaven kurz darauf auch Rostock am Rand einer Niederlage. Der klare Auswärtssieg der Knights im Hinspiel ist zudem mit Vorsicht zu genießen, da mit Sharkey und Crawley auf Tübinger Seite die beiden Besten im November fehlten. Über Schwenningen gibt es zu guter Letzt nur so viel zu sagen: Als Kirchheimer besser nicht dran denken. Seit deren Aufstieg vor zwei Jahren haben die Knights noch kein Pflichtspiel gegen die Panthers gewonnen. Im Moment stehen die Schwarzwälder nicht umsonst vor den Kirchheimern auf Platz fünf. „Das sind drei richtig unangenehme Gegner“, findet Chris Schmidt. In einer Saison, in der bekannte Hierarchien plötzlich nichts mehr zählen, in der Überraschungen zur Normalität werden, bleibt es ohnehin wohl spannend bis zum Schluss. Für die Fans vielleicht ein Trost. Wenngleich ein schwacher.