Nürtingen. „Für uns zählt nächste Saison nur die Oberliga“, sagt Alexander Himpel, der Sportliche Leiter der Zizishausener Handballer. Die hatten vor gut zwei Wochen ihr Interesse an einer Drittliga-Aufstiegsrunde kundgetan, haben ihre zunächst noch unverbindliche Zusage nun aber doch zurückgezogen.
Neben dem TSV Zizishausen hatten sich der TuS Steißlingen, der TSB Schwäbisch Gmünd, der TSV Weinsberg, der TV Bittenfeld II, der TSV Neuhausen/Filder, die TSG Söflingen und die SG Köndringen/Teningen dafür gemeldet, am Donnerstagabend vergangener Woche wurde das Thema nun ernst. Die Verbandsfunktionäre gingen mit den interessierten Vereinen in Klausur, erläuterten die Rahmenbedingungen, aber noch ehe die Frist für eine verbindliche Teilnahme gestern ablief, stand für Alexander Himpel und Simon Müller, den Technischen Spielleiter des TSVZ, so gut wie fest: „Wir werden nicht dabei sein.“
Momente nach der rund 75-minütigen Videoschalte schlossen sich Himpel und Müller mit dem Vorstand kurz. Keine Viertelstunde später war das Thema dann vom Tisch. Gründe für die Entscheidung kontra Dritte Liga sei weniger das finanzielle Wagnis, seien dafür aber vor allem die Rahmenbedingungen gewesen, die der Verband vorgesehen hatte.
Denn der eng gestrickte Terminplan hätte keine Ausweichmöglichkeit für die Spiele gesehen, wenn es den ein oder anderen Spieler doch Corona-bedingt getroffen hätte. Auch sportlich hält Himpel das Ganze für bedenklich. „Genau betrachtet verliert eine derartige Aufstiegsrunde mit ihren Bestimmungen an Wert. Das ist für uns kein sportlicher Wettbewerb, das ist nicht die Realität“, meint er. Aber was ist das für die auch an andere Zeiten gewöhnten Sportvereine im März 2021 schon? Fakt ist, dass den teilnehmenden Vereinen die Dritte Liga beinahe auf dem goldenen Tablett serviert wird. Die zwei Besten steigen auf, für Zizishausen spielt das nun keine Rolle mehr.
„Livestream hätte Potenzial“
Trotz aller Erklärungen: Besagten Charme hätte die Chose sicherlich auch für den TSV gehabt. „Wir wären der einzige Verein in der Region gewesen, der spielt und sich hätte präsentieren können“, sagt Himpel. Den verpflichtenden Livestream sieht er dabei weniger als Kostenfaktor, sondern vielmehr als Einnahmequelle für die Vereine. „Den hätten wir gut vermarkten können. Der hätte das Potenzial gehabt, damit wir damit einiges finanziell herausholen“, ist der 39-Jährige felsenfest überzeugt. Das ist er auch davon, dass die Sponsoren letztendlich mitgezogen hätten. Jens S. Vöhringer