Weilheim. Am Samstag wurden sie als Landesliga-Tabellenführer entthront, gestern verpassten die Weilheimer hauchdünn das Comeback an der Ligaspitze. 2:1 führend, fingen sich die Limburgstädter gegen den SV Ebersbach in der 87. Minute durch den ehemaligen VfL-Jugendfußballer Moritz Gutmann den Ausgleich ein. Der FC Heiningen sagte Danke, übernahm per glanzlosem 1:0 gegen Bargau den Platz in der Beletage.
TSVW-Trainer Christopher Eisenhardt ärgerte sich vor allen Dingen über das Zustandekommen des 2:2. „In dieser Situation wollte die Mannschaft die Situation spielerisch lösen, anstatt den Ball einfach nur aus der Gefahrenzone zu befördern“, konstatierte der einstige Abwehrrecke.
Der Coach hatte vor dem Anpfiff kurzfristig umstellen müssen. Zwar waren die in den Tagen zuvor angeschlagenen Georgios Natsis (Erkältung) und Tobias Heim (Prellung) einsatzbereit, doch der auf den ersten Blick ebenso genesene Innenverteidiger Tim Roos musste beim Warmmachen nach einem Schuss, gefolgt von erneuten Schmerzen im Knie, passen. „Wir müssen dieses Remis jetzt erst einmal verdauen, dann gilt die volle Konzentration dem kommenden Auswärtsspiel in Hofherrnweiler“, sagte Eisenhardt.
Neidlinger entzaubert
Zur Genussfraktion zählten bis gestern die Neidlinger als Spitzengruppenmitglied eine Klasse tiefer. Das „wehrhafte gallische Dorf in der Bezirksliga“ (TVN-Abteilungsleiter Marlon Lamour) kämpfte freilich gestern in Donzdorf mit stumpfen Waffen. Nichts war mehr zu sehen von jenem Spielrausch beim 5:1 gegen den VfL Kirchheim sieben Tage zuvor. Für TVN-Spielertrainer Patrick Kölle kein Wunder. „In solchen Spielen wie in Donzdorf zeigt sich, dass wir doch noch ein wenig grün hinter den Ohren sind“, tadelte der kickende Coach, der Gegner Donzdorf als „abgezockt“ lobte.
Regelrecht langweilig und einseitig verlief diese Partie im äußersten Winkel des Fußballbezirks im Gegensatz zum Duell der TSV Oberensingen gegen die SGEH. Die Sportgemeinschaft-Akteure gönnten ihrem durch eine Grippe geschwächten Trainer Dieter Hiller nur wenig Entspannung am Spielfeldrand. Denn: In doppelter Überzahl (Rote Karte für die TSVO-Spieler Michele Latte und Gazi Boylu) fing sich die SGEH vor fast 300 Zuschauern zwei Gegentore - aus einem 2:1 wurde ein 2:3. Nicht weniger kurios: Just, als durch die Gelb-Rote-Karte für SGEH-Torjäger Biran Darboe der personelle Vorteil um eine Person verringert wurde, markierte die Sportgemeinschaft durch Florian Lenuzza das 3:3. „Ich bin im Gewühl an den Ball gekommen und habe einfach draufgehalten“, sagte der kickende Pressewart nach dem Schlusspfiff. Der Ausgleich sei „mehr als gerecht“, befand der Torschütze und sein Tor Schlusspunkt einer aufregenden Partie.Reimund Elbe