Handball
Die Handballsaison beginnt erst Mitte Oktober

Corona Der Verband entscheidet einstimmig, den Start in die neue Runde um drei Wochen nach hinten zu verlegen.

Stuttgart. Corona hat auch den Handball weiter fest im Würgegriff. Freundschaftsspiele, Trainingsspiele und Turniere inklusive Beach-Handball sind zwar ab kommenden Samstag wieder zulässig. Dafür beginnt der Spielbetrieb im Handballverband Württemberg (HVW) in diesem Jahr nicht wie üblich im September, sondern frühestens am 10. Oktober.

Mit ihren zwei einstimmigen Beschlüssen hat das HVW-Präsidium bei seiner Sitzung am Wochenende in Ruit vorerst für Klarheit gesorgt. „Allerdings muss sowohl bei Trainings- als auch Freundschaftsspielen eine Bestätigung des Halleneigners beziehungsweise der Gemeinde über das Vorhandensein eines genehmigten Hygienekonzeptes vorliegen“, erklärte HVW-Präsident Hans Artschwager. „Wir gehen davon aus, dass es Hygienekonzepte für Trainings- und Freundschaftsspiele sowie Turniere gibt - egal, ob mit oder ohne Zuschauer“, sagt Verbandsmanager Thomas Dieterich aus Unterensingen. „Der HVW selbst wird allerdings keine Hygienekonzepte prüfen, das ist Sache der Halleneigner beziehungsweise der Gemeinden.“

Vor der voraussichtlichen Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Oktober müsse jedoch auf jeden Fall zwingend ein vollständiges Hygienekonzept der Halle mit Zuschauern an den HVW übermittelt werden. „Sollte dies bestätigte Hygienekonzept nicht vorliegen, werden die Spiele kostenpflichtig verlegt.“ Alle Beteiligten am Spielbetrieb müssen Einsicht in das jeweilige Hygienekonzept erhalten, Gastmannschaften und Schiedsrichter vorab über Wegeführungen informiert sein. Diese Ausarbeitungen benötigen, gerade auch über die Sommerferien, Zeit, „und dies möchte der Handballverband Württemberg seinen Vereinen geben“, so Artschwager.

Datenerfassung per QR-Code

Wolfgang Strobel, der Geschäftsführer des Bundesligisten HBW Balingen, nannte ein eindrucksvolles Beispiel: „Wenn in Balingen unter den aktuellen Corona-Verordnungen von 2 350 Plätzen nur knapp über 300 belegt werden dürfen, zeigt das sehr deutlich die Herausforderungen in den normalen Sporthallen.“ Für die Forderung nach einer Erfassung der Zuschauer mit Namen, Vornamen, Telefon oder E-Mail-Adresse werde bereits an einfachen EDV-gestützten Lösungen gearbeitet, eventuell könne das über einen QR-Code abgewickelt werden.

Vorerst maximal 500 Zuschauer

Auf eine weitere Problematik wies der HVW-Vizepräsident der Jugend, Michael Daiber, hin: „Die meisten Hallen haben nur einen Eingang und eine Toilette, außerdem sind die Themen Stehplätze und Gastro sehr schwierig zu händeln.“ An seinem Arbeitsplatz, dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, ist er derzeit fast ausnahmslos mit den Corona-Verordnungen beschäftigt. „Handball-Baden-Württemberg geht deshalb eher den vorsichtigen Weg mit maximal 500 Zuschauern bis Ende Oktober - Negativbeispiele gibt es ja genügend.“ pm