Das Gesundheitsamt hat bei Proben in den drei Seen im Landkreis Esslingen seit Mai größtenteils ausgezeichnete Werte gemessen. Allerdings gab es immer wieder Ausreißer.
Der Bissinger See ist demzufolge am häufigsten keimbelastet. Bei 17 Messungen lagen nur acht Mal beide relevanten Werte im grünen Bereich. Fünf Mal gab es „ausreichend“, fünf Mal „mangelhaft“ und einmal „kontrollbedürftig“.
Beim unteren Kirchheimer Bürgersee waren zwölf von 18 Messungen einwandfrei. Drei Mal waren Werte „ausreichend“, drei Mal „mangelhaft“ und zwei Mal „kontrollbedürftig“.
Im Aileswasensee waren zehn von 16 Proben „ausgezeichnet“. Drei Mal wurde die Wasserqualität mit „ausreichend“, vier Mal mit „mangelhaft“ beurteilt.
Gemessen werden die Konzentrationen von zwei Keimen: intestinale Enterokokken und Escherichia coli. Beides sind Keime, die im menschlichen und tierischen Dickdarm vorkommen. Sie selbst machen meist nicht krank, dienen aber als Indikatoren dafür, wie stark Wasser mit Fäkalien verunreinigt ist.
Sind Fäkalien in Gewässer geraten, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich dort auch weitere, krank machende Erreger tummeln. Das können beispielsweise Noro-Viren sein, aber auch Salmonellen oder Parasiten.
Krank werden Personen, die in keimbelastetem Wasser baden, trotzdem nicht unbedingt. Eine wissenschaftliche Studie hat ergeben, dass sich im Sommer rund drei Prozent der Menschen mit Magen-Darm-Infekten anstecken - ob sie nun gebadet haben oder nicht. Je höher die Keimbelastung im Wasser ist, desto mehr nimmt die Quote der erkrankten Badegäste zu. Sie stagniert jedoch bei etwa neun Prozent. Das heißt: Gut 90 Prozent bleiben auch bei bedenklichen Keimkonzentrationen gesund.
Grund dafür, dass längst nicht alle erkranken: Ein gesundes Immunsystem steckt Keime meist gut weg. Auch sind viele Menschen immun gegen Erreger, mit denen sie häufig in Kontakt kommen.bil
1 Weitere Infos zur Qualität von Badegewässern im Land und den drei Seen im Kreis gibt es unter www.lubw.baden-wuerttemberg.de