„Hilfe für Guasmo“ unterstützt die Ausbildung von Kindern und Familien in Ecuador
„Die Menschen werden allein gelassen“INFO

Der Kirchheimer Verein „Hilfe für Guasmo“ unterstützt seit 25 Jahren mit seinen Spendengeldern die Bildung und Ausbildung von Kindern und Familien in Ecuador, damit sie die Chance bekommen, sich durch qualifizierte Arbeit zu behaupten.

Kirchheim. Bei der Wahl Mitte Februar wurde Rafael Correa mit großer Mehrheit als Präsident des Andenstaates im Amt bestätigt. Die Presse des südamerikanischen Landes erging sich in höchsten Tönen lobend zu den Leistungen des Präsidenten, vor allem zu den schon in der vorigen Legislaturperiode erreichten Verbesserungen im sozialen Sektor. Die öffentliche Infrastruktur sei weiterentwickelt worden, neue Schulen gebaut und die alten modernisiert, Erziehung und Bildung seien jetzt kostenlos; alle Beschäftigten müssten bei der Sozialversicherung angemeldet werden; der Mindestlohn werde jährlich erhöht und so weiter.

Aus diesen Berichten den Schluss zu ziehen, die Unterstützung der armen Bevölkerung durch Initiativen wie „Hilfe für Guasmo“ sei jetzt nicht mehr dringend, wäre weit gefehlt. Ohne die kontinuierliche Hilfe aus Deutschland würden für viele Menschen die Chancen auf Besserung ihrer Situation wieder sinken. Gewiss ist in Ecuador manche Verbesserung auf den Weg gebracht worden, aber das Erreichte genügt noch lange nicht. Zwar wurde das Schulgeld weitgehend abgeschafft, aber die Armen in den Elendsvierteln der Städte und weit draußen im Urwald und in der Sierra sind gar nicht in der Lage, das zu bezahlen, was immer noch Geld kostet: Schuluniform, Schuhe, Schulranzen, Schreibmaterial und Buskosten.

In Salasaca, einer Gemeinde in der Sierra, kann das staatlich vorgeschriebene Unterrichtsprogramm nicht durchgezogen werden, weil die Schule nicht die notwendigen Lehrerstellen bewilligt bekommt. In dieser Schule waren die sanitären Anlagen in einem gesundheitsgefährdenden Zustand, weshalb auf Initiative von „Hilfe für Guasmo“ und mithilfe von Rotary International eine neue WC-Anlage und eine ordentliche Trinkwasserversorgung re­alisiert wurden.

Nach wie vor gilt: Wer keine Arbeit hat, ist nicht versichert, weder gegen Arbeitslosigkeit noch gegen Krankheitskosten. Medizinische Hilfe muss dann privat bezahlt werden, aber wer kein Einkommen hat, hat dafür kein Geld. Der Verein „Hilfe für Guasmo“ gibt für medizinische Betreuung seiner Schützlinge jährlich bis zu 5 000 US-Dollar aus.

Der entscheidende Mangel bei vielen Verbesserungen: Die Hilfe kommt nicht bei allen sozialen Bevölkerungsschichten an. Bei den Allerärmsten kommt in der Regel gar nichts mehr an. Im Januar 2012 gab es beispielsweise im Norden von Guayaquil riesige Überschwemmungen, von denen vor allem die kargen Behausungen der ärmsten Familien getroffen wurden. 3 000 Menschen verloren ihr gesamtes Hab und Gut. Nicht der Staat hat diesen Menschen geholfen, sondern kirchliche Stellen haben sich bemüht, die erste Not zu lindern. Das Leitungsteam von „Hilfe für Guasmo“ war im Sommer 2012 vor Ort und konnte sich selbst ein Bild machen von der beklagenswerten Situation der betroffenen Bevölkerung. Die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen zum Schutz der Menschen – Aufgabe der Kommunen und des Staates – wurden nicht durchgeführt. „Die Menschen werden allein gelassen“, haben die Verantwortlichen von „Hilfe von Guasmo“ erfahren.

Weitere Informationen dieser Art kommen bei „Hilfe für Guasmo“ in vielen Gesprächen mit den Helfern vor Ort, mit kirchlich und sozial Tätigen an, weshalb der Verein auch weiterhin mit großem Engagement Spenden sammelt, um die Menschen in Ecuador zu unterstützen.pm

Weitere Informationen und Spendenkonten unter: www.hilfe-fuer-guasmo.de