Nürtinger Klinikneubau ist eingeweiht – Umzug aber erst übernächste Woche
Die Patienten können kommen

Nach über dreieinhalb Jahren Bau und Planung ist der Klinikneubau auf dem Nürtinger Säer feierlich eingeweiht worden. Das Gebäude in der Nürtinger Höhenlage hat 105 Millionen Euro gekostet, verfügt über sechs Operationssäle und hält 331 Betten bereit.

Die Patienten können kommen
Die Patienten können kommen

Nürtingen. Die Freude war Landrat Heinz Eininger ins Gesicht geschrieben, als er bei der Einweihung des Klinikneubaus auf dem Nürtinger Säer die Bedeutung des neuen Krankenhauses für den Landkreis Esslingen hervorhob. „Ich bin stolz auf unsere neue Klinik Nürtingen. Sie ist die größte Investition in der Geschichte des Landkreises“, sagte Heinz Eininger. 105 Millionen Euro hat der Neubau gekostet, 54 Millionen trägt das Land. „Es ist keinesfalls selbstverständlich, dass wir in diesen Zeiten ein neues Krankenhaus einweihen“, so der Landrat. Kreistag und Verwaltung hätten sich dennoch für diesen Weg entschieden. „Wir investieren, weil wir als Landkreis die Gesundheitsversorgung als zentrale öffentliche Aufgabe begreifen, die wir aktiv wahrnehmen wollen“, sagte Heinz Eininger. Angesichts der demografischen Entwicklung wolle man alle vier Standorte erhalten. „Präsenz in der Fläche und damit Patientennähe bei gleichzeitiger Wirtschaftlichkeit – das ist die Idee, von der sich der Kreistag hat leiten lassen.“

Um die beiden Standorte Kirchheim und Nürtingen zu erhalten, habe man Parallelstrukturen abbauen und das Leistungsangebot bündeln müssen. „Wirtschaftlicher wäre es gewesen, ein neues Krankenhaus an einem neuen Standort zu errichten“, so Heinz Eininger. Aber der Landkreis habe auch eine Ausgleichsfunktion, was de facto bedeutet, dass er für die Entwicklung gleicher Lebensverhältnisse in seinem Zuständigkeitsbereich sorgen muss. Deshalb habe man sich für ein Konzept entschieden, das sich folgendermaßen zusammenfassen lasse: ein Klinikum an zwei Standorten.

Durch die neue Struktur würden beide Standorte stark. Kirchheim halte unter anderem nach wie vor ein breites chirurgisches Angebot vor, das durch das neue Wirbelsäulenzentrum gestärkt werde. Und das Kirchheimer Krankenhaus sei das Zentrum für Kardiologie- und Schlaganfallpatienten. Nürtingen ergänze dieses Angebot unter anderem durch das Darmzentrum, das gemeinsame Brustzentrum in Ruit, das Schlaflabor und die neuen „Wohlfühl-Kreißsäle“, von denen zwei der drei mit Entbindungsbadewannen ausgestattet sind.

In seiner Festansprache betonte Staatssekretär Dieter Hillebrand, der für die terminlich verhinderte Sozialministerin eingesprungen war, die Entscheidung, neu zu bauen, sei richtig gewesen. Der Altbau sei nicht mehr sanierungsfähig gewesen. „Es zeigte sich, dass die wirtschaftlichste und kostengünstigste Lösung ein Neubau war, der exakt auf die modifizierten Krankenhausstrukturen zugeschnitten war“, so der Staatssekretär.

Nürtingens Oberbürgermeister Otmar Heirich sagte, die Nürtinger seien stolz darauf, dass der Klinikneubau dem Landkreis Esslingen die größte Investition wert war, die je vorgenommen wurde. „Über 100 Millionen Euro sind ein eindeutiges Bekenntnis zum Klinikstandort Nürtingen“, sagte er.