In der Broschüre zum Kornhaus wird die Geschichte dekadenweise aufgearbeitet und erläutert. Das Willy-Brandt-Zitat: „Wir wollen mehr Demokratie wagen“ war auch das Motto des Kunstvereins zu jener Zeit. Sie wollten ihren Beitrag zur Demokratisierung leisten. Der Kunstbeirat organisierte seither 250 Ausstellungen mit über 400 Künstlerinnen und Künstlern. Zu Beginn gerieten die kontrovers diskutierten Ausstellungen schnell ins Visier der Öffentlichkeit, denn sie eckten an. Von schockierendem Müll und Verstößen gegen den guten Geschmack mit Kunstblut war dort die Rede. Gehörten am Anfang elektronische Medien sowie experimentelle Musik und sonntägliche Jazz- Matineen zum Programm, folgten darauf Ausstellungen mit Skulpturen, Plastiken und zeitgenössischer Malerei. In den Jahren 1980 bis 1989 stellten Absolventen der Kunstakademien Stuttgart und Karlsruhe aus. Dabei stellte sich schleichend eine Kommerzialisierung ein. Das Budget wurde mit Verkäufen aus den Ausstellungen erweitert. Bereits vor 1990 kam es zu Meinungsverschiedenheiten, und einige Mitglieder des Beirats verabschiedeten sich. Ab 1990 lag der Schwerpunkt auf raumbezogenen Arbeiten mit installativem Charakter. Der „Zeichnung“ als autonomes Medium wurden Ausstellungen gewidmet. Beim 20-jährigen Jubiläum wurde ein Überblick über die Arbeiten präsentiert. Im nächsten Jahrzehnt wurde das Angebot noch breiter. Fotografie und Architektur kamen als eigenständige Gattung hinzu. Ab 2010 wurden die Arbeiten durch wechselnden Medieneinsatz geprägt, sowie besonders Installationen. Auch wurde der Einbezug der Kirchheimer Bevölkerung versucht. hs
Die Publikation zum 40-jährigen Bestehen