Rund zweieinhalb Monate Vorbereitungszeit, drei Übungseinheiten pro Woche, Ende August ein Trainingslager unter der Limburg: Die Vorbereitung des TSV Weilheim auf die neue Spielzeit in der Handball-Bezirksklasse hat durchaus kernige Züge. Nicht ohne Grund: Die Saison-Ouvertüre soll diesmal der Auftakt eines Festkonzerts sein. Nach einer mauen Vorsaison mit Tabellenplatz sechs und einer lediglich ausgeglichenen Punktebilanz ist die Mission Wiederaufstieg gescheitert.
Diesmal setzen die Verantwortlichen im Verein die Messlatte höher. „Platz sechs kann wirklich nicht unser Anspruch sein“, macht Trainer Michael Rehkugler deutlich. Dass der TSV Weilheim so schnell wie möglich zurück will in die Bezirksliga ist kein Geheimnis. Der neue Kader mit insgesamt 15 Akteuren ist allerdings auch in dieser Saison kein Luxus. Vor Situationen wie am Ende der vergangenen Saison, als teils nur neun Akteure pro Spiel zur Verfügung standen, scheint man auch diesmal in Weilheim nicht gefeit. „Mehr Personal haben wir eben nicht“, stellt Rehkugler lakonisch fest. Immerhin: Von größeren Verletzungen während der Vorbereitung blieb man diesmal verschont. Rehkugler und die Mannschaft konnten sich in den vergangenen Wochen ausgiebig dem Teambuilding widmen.
Zusammenhalt sieht man unter der Limburg als wichtigsten Schlüssel zum Erfolg. „Wir müssen als Einheit auftreten, aus unserer Kameradschaft Kraft für die Spiele ziehen“, bekräftigt Sportchef Harald Lehmann. Dass man in dieser Hinsicht auf gutem Weg ist, unterstreicht die starke Trainingsbeteiligung, über die sich Rehkugler selbst während der Sommerferien freuen durfte.
Der große Umbruch im Kader blieb aus, der TSV Weilheim kann auf bewährte Kräfte setzen. Lediglich Florian Braun, der zum Landesliga-Aufsteiger nach Denkendorf wechselte und Jakob Klein, den es zum VfL Kirchheim zog, verließen den Verein. Dafür sorgt Kirchheims Keeper Oliver Latzel an der Seite von Bernhard Illi für ein bärenstarkes Torhüter-Duo in der Bezirksklasse.
Enges Rennen an der Spitze
Die Hauptkonkurrenten im Kampf um den möglichen Aufstieg meint der Coach zu kennen: Den Bezirksliga-Absteiger SV Vaihingen und den SKV Unterensingen II zählt er ebenso dazu wie die zuletzt drittplatzierte HSG Leinfelden-Echterdingen und die TG Nürtingen. „Ich rechne mit einem ganz engen Rennen auf den vorderen Plätzen“, prophezeit Rehkugler.
Ein klarer Anspruch auf den Titel ist Rehkugler allerdings nicht zu entlocken, ebenso wenig wie seinem Mitstreiter Harald Lehmann. Der setzt zumindest die Leitplanken: „Natürlich wollen wir im vorderen Drittel mitspielen“, sagt Lehmann. Ganz vorne dabei zu sein sei freilich nur dann möglich, wenn der Kader weitgehend von Verletzungen verschont bleibt. Die erste Standortbestimmung am Samstag findet dort statt, wo Michael Rehkugler einst als Trainer auf der Bank saß: in Grabenstetten. Das Auswärtsmatch bei der zweiten Mannschaft des ehemaligen Württembergligisten ist für Rehkugler „mit Vorsicht zu genießen“. Weil die „Erste“ in der Bezirksliga spielfrei ist, rechnet er damit, dass der eine oder andere im Trikot der Reserve auflaufen wird. „Auf jeden Fall wird es für uns gleich eine echte Bewährungsprobe“, sagt Weilheims Trainer. Es dürfte nicht die letzte in dieser Runde sein.