Fussball Bezirksliga
Die Sportfreunde geben nicht auf

Bezirksligafußball Die SF Dettingen drehen das Derby gegen Neidlingen und halten mit dem 2:1-Sieg die Hoffnung auf den Klassenerhalt aufrecht. Der VfL rasiert derweil Primus Frickenhausen. Von Klaus Schlütter

Die gut 300 Zuschauer, die den Kunstrasenplatz an der Jesinger Straße umsäumten, kamen im Duell zweier alter Oberliga-Rivalen aus dem Staunen nicht heraus. Der VfL Kirchheim rasierte den bisher souveränen Bezirksliga-Tabellenführer 1. FC Frickenhausen, der in 18 Spielen erst einmal verloren hatte, in einer rasanten zweiten Halbzeit mit 5:1 (1:0)!

Die Gäste, nach dem Abschied von Partner Georgios Karatailidis nun alleine von Stephan Rothweiler trainiert (wir berichteten), hatten zunächst ein spielerisches Übergewicht. Aber die sowohl vom Trainerstab als auch vom Vorstand in zahlreichen Gesprächen unter der Woche aufgestachelten jungen „Blauen“ hielten kämpferisch dagegen. „Sie waren voll motiviert“, so Co-Trainer Kevin Milosevic, „und kamen auf Dauer immer besser ins Spiel.“ Beim Stande von 2:1 wechselte sich Trainer Michel Forzano ein. Er schoss selber ein Tor und führte seine Mannen souverän zum hochverdienten Sieg. VfL-Rekordschütze Samuel Bosler und Gerson Damanti, der Winterzugang aus Bad Boll, beseitigten mit ihren späten Treffern die letzten Zweifel am dreifachen Punktgewinn. Der VfL ist nun seit fünf Spielen ungeschlagen und vor dem TV Neidlingen bestplatzierter der vier Teckvereine. Dabei hatte man in den letzten fünf Spielen gegen Frickenhausen nicht weniger als 15 Tore kassiert.

Hader über vermeintliches Abseits

Die Elf vom Reußenstein, die sich bisher damit schmücken konnte, in der Tabelle vor dem VfL zu stehen, musste in Dettingen eine bittere Pille schlucken. Bei Halbzeit führte Neidlingen noch hochverdient. Gerade hatte Patrick Class für seine Mannschaft auf der Linie gerettet, da köpfte Patrick Kölle im direkten Gegenzug eine Maßflanke von Fabian Latzko zum 1:0 ein. Als Lukas Pflüger nach der Pause das zweite Tor erzielte, schien das Spiel gelaufen. Doch die Schiedsrichterin gab den Treffer nicht. Die Frau in Gelb erkannte auf Abseits. Eine Entscheidung, die weder die Herren in Blau noch die neutralen Zuschauer teilen konnten. So kam es, wie es kommen musste: In ihrem Frust verloren die Neidlinger ihre spielerische Linie und handelten sich in der Endphase eine unnötige Niederlage ein. Gabriele Rizzo machte das 2:1 perfekt, marschierte danach mit Gelb-Rot vorzeitig vom Platz.

TV-Spielertrainer Patrick Kölle anerkannte: „Die Dettinger waren uns am Ende immer einen Schritt voraus.“ Abteilungsleiter Christian Renz vom immer noch stark abstiegsbedrohten, aber glücklichen Siegern: „Unsere erste Halbzeit war eine Katastrophe, in der zweiten sind wir ganz anders aufgetreten. Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen.“ Und zur Lage vor den beiden folgenden schweren Spielen gegen Köngen und Göppingen: „Wir geben alles. Die Hoffnung stirbt zuletzt.“

Mit neu geweckten Hoffnungen geht auch die SG Erkenbrechtsweiler/Hochwang in das letzte Drittel der Saison. Dem 2:1-Überraschungscoup vorige Woche in Göppingen folgte ein 5:2 gegen die Leidensgenossen vom TSV Denkendorf, die nun seit acht Spielen vergeblich auf einen dreifachen Punktgewinn warten. Die Partie im Hardtwaldstadion begann recht zäh und wurde für die einheimischen Fans erst in der zweiten Halbzeit zum Genuss. Matchwinner war Kevin Rieke mit drei Toren, davon zwei Elfmeter. Zweimal hieß der Schütze mit Vornamen Dennis - einmal Oswald, einmal Dreiseitel. Ingo Schäfer scheiterte mit einem weiteren Strafstoß. Übrigens dem vierten in diesem Spiel, denn auch die Gäste waren einmal vom Punkt erfolgreich. SGEH-Trainer Dieter Hiller: „Unser Sieg war dank der Steigerung in der zweiten Halbzeit verdient. Nächsten Sonntag folgt gegen Frickenhausen die größere Reifeprüfung.“

Aber auch der Spitzenreiter ist schlagbar. Siehe Kirchheim. Sein Vorsprung ist auf vier Punkte geschrumpft, weil sich der TSV Köngen in Neuhausen mit 2:1 behauptete. Der TSV Deizisau patzte beim Abstiegskandidaten RSK Esslingen (0:0) und ist vorerst aus dem Aufstiegsrennen.