Fussball Kreisliga A
Die TG am vorläufigen Tiefpunkt

Fußball-Kreisliga A2 Nach dem 0:4 im Kellerduell gegen Grafenberg ist die Turngemeinde Tabellenschlusslicht. Nabern klettert auf Platz drei. Von Sebastian Großhans

Bei der TG Kirchheim klaffen Anspruch (sicherer Klassenerhalt) und Wirklichkeit (letzter Tabellenplatz) zurzeit weit auseinander. „Unsere Ziele sind immer noch die gleichen“, betont Trainer Mehmet Akkoyuncu nach dem mehr als holprigen Rundenstart und dem letzten Tabellenplatz in der Fußball-Kreisliga A2. Daran hat sich auch nach dem gestrigen 0:4 gegen den TSV Grafenberg nichts geändert. „Meinen Ehrgeiz verliere ich nie“, meint der Coach fast trotzig.

Richtig schlecht hatten die Kirchheimer gegen den Tabellenelften nicht begonnen. Erst kurz vor der Pause kamen die Gäste zur 1:0-Führung, die sie dann kurz nach dem Wechsel durch einen Abpraller zum 2:0 ausbauten. Das Schlusslicht hatte derweil mit sich selbst zu kämpfen. „Das war heute wirklich schwach“, musste Akkoyuncu einräumen. Das hatte immerhin nachvollziehbare Gründe: Fünf Ausfälle wichtiger Spieler hatte die Turngemeinde bereits vor der Partie zu verschmerzen, dazu kam noch die Gelb-Rote Karte für Isa Can Aksan in der 66. Minute. Das war in der Summe zuviel. Akkoyuncu musste am Ende sogar selbst einspringen und auf dem Platz aushelfen. Die Personalnot - ein wesentlicher Grund für fehlende Konstanz und die aktuelle Tabellensituation. „Wir mussten bisher fast jede Woche mit einem anderen Kader auflaufen“, sagt der Trainer, der etwas Hoffnung schöpft. Zwar wird Serkan Balci wegen eines Bänderrisses in der Vorrunde nicht mehr spielen, zur kommenden Partie gegen Nabern sollen jedoch zwei Verletzte wieder fit sein.

Ganz anders sieht die Lage beim souveränen Tabellenführer aus Dettingen aus. Mit einem 2:0 gegen den TSuGV Großbettlingen hat das torgefährlichste Team gezeigt, dass auch die Abwehr stimmt. „Ein großes Kompliment. Das war ein richtiges Bollwerk“, freute sich Trainer Nebih Kadrija. Dabei ging der Gegner aus Großbettlingen hochmotiviert in die Begegnung. Für Kadrija keine Überraschung. „Wir tun uns anfangs häufig etwas schwerer, weil irgendwie jeder Gegner hochmotiviert den Tabellenführer angeht.“

Dettingen hatte das Spiel jedoch schnell im Griff. Auch weil die Sportfreunde Großbettlingens gefährlichste Waffe, Sascha Foschi, weitgehend kalt stellten. Der Spitzenreiter zeigte erneut viel Laufbereitschaft und Disziplin. Nicht nur, weil Coskun Isci in den letzten 20 Minuten der Partie eingewechselt wurde und noch mehr Ordnung in die eigenen Reihen brachte. „Da waren dann zwei Trainer da, drinnen und draußen“, stellte Kadrija fest.

Ernüchtert nachhause fuhr dagegen die zweite Mannschaft des TSV Weilheim. „Es ist schon enttäuschend. Wir hatten uns deutlich mehr vorgenommen“, kommentierte Trainer Robert Walter das 1:2 beim TB Neckarhausen. Es war ein Tag, an dem so gar nichts passte bei den Limburgstädtern. Viele Ballverluste, kein Spielfluss, keine Partie, die schön anzusehen war. „Ein, zwei Spielzüge waren okay, aber das war nicht genug heute“, so das Urteil Walters. Auch wenn ein Remis aus Sicht des Trainers nicht unverdient gewesen wäre - den 2:1-Siegtreffer erzielte Jannik Heim erst in der 5. Minute der Nachspielzeit. „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen“, sah Walter keinen Grund, zu lamentieren. Weilheim rutschte damit auf Platz 16 ab. „Wir müssen uns jetzt zusammenreißen“, sagt Weilheims Coach. „Wir hatten eigentlich einen positiven Trend, auch gegen starke Gegner. Das heute war wieder ein Rückschritt.“

Einen Schritt nach vorn machte der SV Nabern, der aus Raidwangen einen „hochverdienten Sieg“ mit nach Hause brachte, wie Spielleiter Axel Maier fand. Der 3:1-Auswärtserfolg katapultiert Nabern auf Platz drei in der Tabelle, punktgleich mit dem TSV Oberboihingen und nur drei Zähler hinter den Sportfreunden aus Dettingen (bei einem Spiel weniger). „Wir waren 65 Minuten lang ganz klar die dominierende Mannschaft“, stellt Maier fest. Raidwangen war mit dem Ergebnis noch gut bedient und fand überhaupt nicht ins Spiel. Mangelnde Effizienz dagegen konnte man den Gastgebern nicht vorwerfen. Eine einzige Chance reichte, um dank Laurin Martels wuchtigem Fernschuss zum 1:3-Anschlusstreffer zu kommen (68. Minute). Das sorgte zwar nocheinmal für Rückenwind, doch gefährlich wurden die Hausherren den Gästen aus Nabern dadurch nicht mehr. Dafür hatte Dreifach-Torschütze Tim Lämmle schon zu gut vorgelegt. „Erstaunlich, wie Tim seine Tore erzielt. Selbst umzingelt von drei Gegnern“, sagt Maier. „Fabio Schmid hat zwar eine top Manndeckung versucht. Gegen einen wie Tim reicht das aber nicht.“