Teckbote: Claudia Schiffer ist in einer Diskothek entdeckt worden, Gisele Bündchen angeblich, als sie bei McDonalds einen Burger aß. Wie war das bei dir?
Saskia Kik: Als wir auf Sylt Urlaub gemacht haben, bin ich von der Mega Model Agency angesprochen worden. Damals war ich 13 Jahre alt. Allerdings war ich noch recht jung und nicht so selbstbewusst. Außerdem war es schwierig, Modeln und Schule unter einen Hut zu bringen. Deshalb habe ich mich erst mal auf die Schule konzentriert. Nachdem ich zwei Jahre lang gar nichts gemacht hatte, habe ich mich beim Elle-Model-Contest angemeldet. Und es hat sofort funktioniert. Jetzt mache ich demnächst mein Abitur. Dann kann ich mich voll aufs Modeln konzentrieren.
Teckbote: Warum willst du Model werden?
Man kommt viel herum, lernt unterschiedliche Leute kennen. Es gibt immer neue Fotos, jedes Shooting ist anders. Man wird zurechtgemacht, macht schöne Bilder.
Teckbote: Also spielt dieser Mädchentraum, schöne Kleider zu tragen, schon auch eine Rolle?
Auch, ja. Man sieht die Verwandlung, und wenn man sich hinterher die Fotos anschaut, ist das ein schönes Gefühl. Es macht mir einfach Spaß und ich mag den Druck, der dahintersteht.
Teckbote: Welchen Druck meinst du?
Die Arbeit ist anstrengend. Man braucht viel Disziplin, muss nach seinem Äußeren schauen, Sport machen, darf nicht zu spät ins Bett gehen. Aber das macht mir Spaß.
Teckbote: Wie hältst du dich fit?
Ich gehe ins Fitnessstudio und mache da meine Übungen. Jetzt will ich mit Yoga und Pilates anfangen, weil das gut für die Körperspannung ist. Das sieht auf den Fotos gleich ganz anders aus. Von außen sieht das vielleicht so aus, als ob das Model nur dasteht, aber wenn man eine Position länger halten muss, ist das schon anstrengend.
Teckbote: Ich könnte mir vorstellen, dass die Mädchen aus deiner Klasse ganz schön neidisch sind. Erzählst du überhaupt, dass du modelst?
Als ich bei Elle angenommen wurde, habe ich das nur ein paar Leuten erzählt, eigentlich nur meinen besten Freunden. Natürlich haben es ein paar in der Zeitschrift gesehen und mich darauf angesprochen. Meine Freunde haben mich gut unterstützt. Aber ich habe es nicht an die große Glocke gehängt.
Teckbote: Du bist bei Elle zwar nur Zweite geworden, hast aber dafür ein Beauty-Shooting gewonnen. Was ist denn das?
Bei einem Beauty-Shooting steht das Gesicht im Fokus. Das Make-up ist sehr natürlich gehalten. Wahrscheinlich darf ich die neuen Lidschatten von Yves-Saint-Laurent präsentieren.
Teckbote: Warst du sehr enttäuscht, dass du nicht gewonnen hast?
Als der erste Platz vergeben wurde, war ich schon enttäuscht. Ich glaube, das ist normal. Aber es war trotzdem toll, dabei zu sein. Für mich ist das Beauty-Shooting eine Riesenchance. Ich bin anschließend von der Agentur Model Management angesprochen worden und habe dort einen Vertrag unterschrieben. Die Gewinnerin ist auch bei Model Management.
Teckbote: Was hältst du davon, dass Models immer noch wahnsinnig dünn sein müssen, um erfolgreich zu sein?
Manchmal ist das schon schlimm. Mir gefällt vieles nicht mehr, was man auf dem Laufsteg sieht. Andererseits wird man ja nicht zum Hungern gezwungen. Ich bin auch nicht so abgemagert. Allerdings kenne ich Models, die essen können, was sie wollen, und trotzdem dünn sind.
Teckbote: Was braucht man deiner Meinung nach, um ein gutes Model zu sein? Außer Schönheit, natürlich.
Disziplin gehört auf jeden Fall dazu. Man muss es wollen, weil es hart ist. Es gibt so viel Konkurrenz. Man muss mit Kritik umgehen können und eine starke Persönlichkeit haben. Selbstbewusstsein gehört natürlich auch dazu. Man muss fotogen sein und Wiedererkennungswert haben.
Teckbote: Wann ist ein Mensch für dich schön?
Wenn er Ausstrahlung hat und natürliche Schönheit.
Teckbote: Welche Models bewunderst du?
Ein Vorbild habe ich eigentlich nicht, weil ich niemanden kopieren will und ich selbst sein möchte.
Teckbote: Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du der jungen Brooke Shields sehr ähnlich siehst?
Ja. Das habe ich schon öfter gehört. Aber ich versuche, mich nicht zu vergleichen.
Teckbote: Was hältst du von Sendungen wie „Germany‘s Next Topmodel“ oder „Die Model WG“?
Ab und zu sind ganz gute Tipps dabei. Aber insgesamt bin ich nicht so ein Fan davon.
Teckbote: Warum nicht?
Die Models werden da so fertiggemacht und vieles wird auch nur fürs Fernsehen inszeniert, zum Beispiel die Zickenkriege. Beim Elle-Model-Contest war das ganz anders. Man ist viel mehr gelobt werden, es war nicht so negativ.
Teckbote: Was machst du, wenn es mit dem Modeln nicht klappt?
Im Moment denke ich darüber noch nicht nach, weil ich hoffe, dass es klappt (lacht). Jetzt mache ich erst mal mein Abitur. Und wenn es nicht klappt, möchte ich vielleicht Medizin studieren. Oder Kommunikationswissenschaften. Aber dafür ist es noch zu früh.
Teckbote: Wo willst du als Model in zwei Jahren sein? In New York?
Ich hoffe es. Wen ich bewundere, das ist Toni Garrn. Die hat es innerhalb von sechs Monaten auf die Titelseite der Vogue geschafft. Ich werde wahrscheinlich erst mal ein paar Test-Shootings machen, um mir ein Buch aufzubauen. Das braucht seine Zeit. Aber dann gebe ich Gas.
Mehr Fotos gibt es online auf www.teckbote.de.
