Ehrenamtspreis: Zahlreiche Bewerbungen zum Thema Musik – Entscheidung fiel nicht leicht
Die zehn Finalisten stehen fest

Nein, es war wahrlich nicht einfach für die Jury, unter den zahlreichen Bewerbungen und Vorschlägen zum Ehrenamtspreis 2012 zehn Projekte auszuwählen. Und dennoch: Es musste eine Entscheidung fallen. Nun stehen die Finalisten fest – sie werden in den nächsten Wochen ausführlich im Teckboten vorgestellt.

Kirchheim. In der Region rund um die Teck gibt es zahlreiche Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen, die andere mit großem Engagement für Musik begeistern – das wurde der Teckboten-Redaktion aufgrund der vielen Bewerbungen und Vorschläge zum Ehrenamtspreis 2012, die in den vergangenen Wochen eingegangen waren, einmal mehr bewusst. Es ist erstaunlich, wie vielfältig sich die unterschiedlichen Beiträge präsentieren, welcher enorme Zeitaufwand hinter den ehrenamtlichen Tätigkeiten steckt und mit welcher Leidenschaft die Beteiligten bei der Sache sind. Aus allen Einsendungen wird deutlich: Ohne Musik wäre die Welt ein Stück ärmer, sie wäre traurig und einsam. Denn Musik verbindet Menschen unterschiedlicher Generationen, Nationen und Kulturen miteinander. Sie fördert die Kreativität und Fantasie, und sie stärkt auch das Selbstbewusstsein.

Unter den annähernd 30 Bewerbungen zehn Projekte auszuwählen, die es in die Endrunde schaffen, war deshalb alles andere als einfach. Denn jeder Einzelne der ehrenamtlich Tätigen leistet einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft und hat Anerkennung verdient. Doch die Jury musste sich entscheiden – und hat nun eine Wahl getroffen.

Wer den mit 5 000 Euro dotierten Ehrenamtspreis, den die Stiftung der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen und der Teckbote ausloben und der unter der Schirmherrschaft von Landrat Heinz Eininger steht, letztlich gewinnt, entscheidet sich Mitte September. Bis dahin stellt der Teckbote die zehn Finalisten ausführlich im Rahmen einer Serie vor. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Initiativen:

Seit dem Schuljahr 2011/12 gibt es in Holzmaden eine besondere Kooperation der Grundschule und des Musikvereins: Für die Klassen drei und vier wurde eine Bläserklasse ins Leben gerufen. Die Kinder erhalten hier die Möglichkeit, das Spielen eines Blasinstruments oder Schlagzeugs zu lernen.

Die Musikschule Notzingen/Wellingen wird rein ehrenamtlich geführt. Das ist für eine Musikschule untypisch und äußerst selten.

40 Jahre lang war Johann Steffl in der Vereinsführung der Liederlust Ohmden tätig – davon 26 Jahre lang als Vorsitzender. Seine Vereinsführung hat wesentlich zur Entwicklung eines leistungsfähigen Chors beigetragen. Auch für die sehr gute Jugendarbeit im Verein zeichnete er mitverantwortlich.

Vor sechs Jahren gründeten Spätaussiedler in Kirchheim den russlanddeutschen Chor Melodija. Mittlerweile kann der Chor, dem auch einige Schwaben angehören, auf zahlreiche Auftritte zurückblicken. Sein Repertoire umfasst russische, deutsche und russlanddeutsche Lieder.

Im Jahr 1993 wurde als eines der ersten Projekte des Kirchheimer Bürgerbüros die Seniorenblaskapelle Herbstwind gegründet. Die Gruppe musiziert vor allem in sozialen Einrichtungen, zum Beispiel in Alten- und Pflegeheimen.

Nach 15-jähriger Pause gelang es Jürgen Haug aus Kirchheim, die bayrische Glockenspielgruppe des Trachtenvereins wieder ins Leben zu rufen. Der Gruppe gehören drei Kinder und zwei Erwachsene an, die ihr Können zum Beispiel auch beim Dämmerschoppen in der Kirchheimer Stadthalle präsentierten.

In einer Arbeitsgruppe der Realschule Oberlenningen entstand die Idee, das Musical „Fathers house“ aufzuführen. In das Projekt involviert sind neben den Schülern unter anderem auch eine Jugend-Tanzgruppe der evangelischen Kirchengemeinde Unterlenningen und der Owener Jugendchor des CVJM.

Jugendliche für gemeinsames Musizieren begeistern: Das ist ein Herzensanliegen von Horst Kiedaisch aus Dettingen. Er engagiert sich seit fast 25 Jahren in der Jugendarbeit des örtlichen Musikvereins: Seit 1984 ist er Jugendleiter, seit 2001 Jugenddirigent und außerdem seit fünf Jahren Vizedirigent der Stammkapelle.

Wenn sie auftritt, wird‘s laut: Die Trommelgruppe der Kirchheimer Raunerschule ist mittlerweile eine bekannte Institution in der Teckstadt. Leiter der Gruppe ist Lehrer Sven Koos, der sich weit über den schulischen Aufgabenbereich hinaus engagiert. Von den Aktivitäten profitieren auch Schüler, die ansonsten wohl nicht in den Genuss einer musikalischen Förderung kommen würden.

Josua Nilkens aus Holzmaden, der selbst komponiert und musiziert, absolvierte im vergangenen Jahr ein Sozialpraktikum auf den Philippinen. Dort produzierte der junge Mann eine CD mit den Kindern vor Ort, die er aus den Slums ins Tonstudio holte.