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Diesel-Dummheit in Deutschland

Zur Berichterstattung über die Diesel-Affäre

Wissen unsere Politiker nicht, dass die deutsche Erfindung des Dieselmotors ein Segen für die Menschheit war? Der Dieselmotor verbraucht bei gleicher Leistung 30 Prozent weniger Brennstoff als der Benzinmotor.

Und vielleicht sollte unseren Journalisten - wie auch unseren Politikern - in der Angelegenheit nochmals deutlich erklärt werden, wo der Unterschied zwischen den Interessen von Händlern und denen der Hersteller ist.

Taucht doch die Frage auf: Gab es eigentlich 2018 noch etwas anderes als Thema in Baden-Württemberg, besonders in der Landeshauptstadt Stuttgart, als den Diesel? Auch der gut gemeinte Luftreinhalteplan unseres Verkehrsminister Hermann hat ganz besonders mit Stuttgart zu tun. Gegen Feinstaub und Stickoxid-Emissionen sollen Fahrverbote für Euro-4-Diesel ab 1. Januar 2019 sein, und bei ausbleibender Verbesserung der Luftqualität sollen ab 1. Januar 2020 voraussichtlich auch Euro-5-Diesel draußen bleiben. Ja, und die Diskussion um die Nähe der Messstandorte an den großen Kreuzungen wurde ja schnell wieder eingestellt. Hier­in liegt der Skandal. Messungen in Hamburg haben inzwischen erwiesen, dass trotz Fahrverbots in bestimmten Straßen die Luft dort nicht besser wurde. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt.

Ob die Politik bei der Feinstaubbekämpfung die richtige Strategie verfolgt, daran zweifelte schon 2008 der ehemalige OB Manfred Rommel. Im Übrigen kam die Anti-Diesel-Kampagne für Hunderttausende Diesel-Pkw-Besitzer einer eiskalten Enteignung gleich, denn auf dem Gebrauchtwagenmarkt in Deutschland sind die Preise in den Keller gestürzt. So gewinnt man definitiv keine Wähler für sich.

Wir sollten es lieber mit Sepp Herberger halten, der vor über 60 Jahre seinen Männern riet, den Ball flach zu halten, zur Not halb hoch zu spielen. Da gibt es nämlich ein paar Fakten, an denen man einfach nicht vorbeikommt.

Franz Pfeffer, Dettingen