Weilheim. Für ganze zwei Spiele saß Marius Dotschkal als Handballtrainer beim Bezirksliga-Aufsteiger TSV Weilheim auf der Bank. Dann zog Corona einen vorläufigen Schlussstrich, als die Pandemie den Amateursport im November in den Standby-Modus zwang. Inzwischen steht fest: Eine Fortsetzung der Zusammenarbeit von Verein und Trainer wird es auch nach einem möglichen Ende des Lockdowns nicht geben. Bei einem Treffen am Mittwoch, bei dem es neben der vorzeitigen Vertragsverlängerung auch um Zukunftsthemen ging, hatte Dotschkal entschieden, dass er sein Traineramt abgeben werde. Gestern nun hat der Verein offiziell die sofortige Trennung verkündet.
Es soll ein Abschied sein ohne böse Worte und mit einem freundschaftlichen Handschlag, wie beide Seiten betonen. Der Trainer spricht von einem Prozess über Monate, der letztlich zum Bruch geführt habe. „Corona hat vieles kaputtgemacht,“ sagt Dotschkal. „Wir haben es verpasst, rechtzeitig einige Dinge für diese Zeit zu regeln.“ Harald Lehmann macht kein Geheimnis daraus, dass man mit dem 29-jährigen, der in der Branche als hoffnungsvolles Trainertalent gilt, gerne weitergemacht hätte. „Marius hat hohe Ansprüche und ist ein hochmotivierter Trainer,“ sagt er. „Offenbar sind seine Auffassungen und die einiger Spieler in letzter Zeit auseinandergedriftet.“
Fernziel Landesliga
Dotschkal war erst im Frühsommer als Nachfolger von Michael Rehkugler vom Bezirksklasse-Konkurrenten TG Nürtingen zum Aufsteiger gewechselt. Er, der schon als Spieler das Weilheimer Trikot trug, hätte unter der Limburg neue Impulse setzen und die Roten mittelfristig in die Landesliga führen sollen. Doch schon der Start verlief nicht ohne Nebengeräusche. Beim knappen Auftaktsieg Mitte Oktober in Neuffen führte Corona bereits zu einem Riss durch die Mannschaft, als Uneinigkeit herrschte, ob nun gespielt werden soll oder nicht. Kapitän Patrick Seyferle legte daraufhin sein Amt nieder. Anschließend verpassten die Weilheimer beim Unentschieden daheim gegen das hochgewettete Eichenkreuz-Team aus Bernhausen nur knapp den zweiten Saisonerfolg. Eines kann Marius Dotschkal folglich mitnehmen: Er wird in Weilheim als Trainer in Erinnerung bleiben, der ungeschlagen von Bord ging. Bernd Köble