1. Was hat Sie inspiriert, in die unterschiedlichsten Bereiche einzutauchen?
Als ich mit der Musiktherapie gearbeitet habe, war ich noch Studentin an der Musikakademie in Krakau. Da gab es ein Projekt seitens der Universitätsklinik, auch mal junge Künstler in die Therapie einzubauen und eine positive Wirkung der Kunst auf den Patienten zu ermöglichen. Genauso sind viele Erfahrungen in mein Leben „eingetreten“; Chancen, die andere gar nicht gesehen hätten, habe ich immer wahrgenommen! Ich liebe die Abwechslung und neue Herausforderungen. Solange es sich auch im entferntesten Sinne um Musik und Menschen handelt, greife ich gerne zu. . .
2. Wie kam es zur Gründung des Frauen-Vokalensembles Caloroso?
Als Musikalische Leiterin eines Dachverbandes für Chöre, hatte ich die Ehre, die Verbandschöre ebenso zu leiten. Die meisten Frauen aus dem damaligen Frauenverbandschor wollten nach meinem Fortgang unbedingt weiter mit mir arbeiten, was ein unfassbar großes Kompliment für mich war. Da war es natürlich selbstverständlich für mich, die Mädels mitzunehmen und unter einem neuen Namen weiter zu musizieren. Ein „privates“ Ensemble, frei in allen Entscheidungen und Vorhaben, das ist es, was uns momentan einfach glücklich macht!
3. Was bedeutet Musik für Sie in der heutigen Zeit?
Musik ist für mich existenziell, und ich glaube, für alle Menschen eine unglaublich wichtige Ausdrucksmöglichkeit. Musik vermittelt, Musik verbindet, Musik kann pädagogisch wirken, ohne zu belehren, Musik lässt die Seele kommunizieren, kann sie ein Stück weit sogar „heilen“, und Musik macht natürlich vor allem Spaß! Ganz besonders und viel intensiver noch, wenn man sie selber machen darf. Aber auch schon als Zuhörer kann man sich in die schönsten, sonst unerreichbaren Welten entführen lassen. . . Da Frauen meistens die ersten Menschen sind, denen wir auf dieser Welt (nach der Geburt) begegnen, sind Frauen die ersten „Musikvermittlerinnen“ und ihre Liebes- und Schlaflieder oft die erste Musikerfahrung in unserem Leben. Also Frau - Musik - Mensch. Deshalb freut es mich, dass nach und nach mehr Komponistinnen und Musikerinnen in den kommerziellen Medien und endlich auch in den Konzerthäusern und Lehrstühlen ankommen und bekannt werden. Denn dabei waren sie schon immer, nur eben nicht so populär wie ihre männlichen Kollegen.as