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Drei Fragen an Schulleiterin Andrea Bizer

1. Wie fällt ihr Zwischenfazit nach einer Woche Homeschooling und Notbetreuung an der Freihofgrundschule aus?

In der Summe läuft es gut. Die Kolleginnen sind sehr engagiert, unterstützen sich gegenseitig und gehen diese Herausforderung kreativ an. Aktuell betreuen wir von 242 Kindern drei vor Ort in der Notbetreuung, der Rest bekommt per Mail Tages- oder Wochenpläne. Unabhängig davon habe ich aber alle Kolleginnen gebeten, sich täglich an die Schüler zu wenden, damit sie sich nach wie vor begleitet fühlen. Unsere Erfahrung zeigt, dass die Schule für Kinder in schwierigen Situationen eine feste und wichtige Konstante ist. Was uns ein bisschen Sorge bereitet, ist, dass uns Rückmeldungen von den Eltern fehlen, ob und wie Kinder mit den Aufgabenstellungen zurecht kommen. Dafür haben wir Ende vergangener Woche aber einen Rückmeldebogen erarbeitet und hoffen, dass die Eltern den nutzen.

2. Was passiert mit Familien, die nicht über Mail erreichbar sind?

Es gibt insgesamt neun Familien, von denen wir keine Mailadressen haben und die überwiegend in Flüchtlingsunterkünften wohnen. Da haben wir zum Teil Abhilfe schaffen können, indem wir die Mails an die AWO verschicken, die mit den Leuten in Kontakt steht. In einem anderen Fall bekommt die Leihoma die Mail.

3. Welche Chancen und Risiken birgt die aktuelle Situation?

Vielleicht tut es den Familien gut, da die Eltern jetzt mehr in der Verantwortung sind. Wir haben aber auch den Eindruck, dass viele Eltern das ernsthaft angehen. Vielleicht geschieht in den Familien jetzt wieder mehr miteinander. Die Frage ist, wie es danach weitergeht, wie groß die Lücken sind und wo die Kinder stehen, wenn sie zurückkommen. Wir wünschen uns natürlich alle, dass das nicht ewig geht. pet