Autobahnpolizei deckt bei einer Schwerlastverkehrskontrolle auf der Autobahn 8 Mängel auf
Drogentest und Spritkontrolle

Im Rahmen einer Kontrollaktion von Polizei und Zoll bekamen angehende Lkw-Fahrlehrer aus Kirchheim Einblicke in die Überprüfung des Schwerlastverkehrs auf deutschen Autobahnen. Teilweise erstaunliche Ergebnisse kamen dabei zutage.

Weilheim. Ein eiskalter Donnerstagvormittag bei minus zehn Grad auf der Autobahn 8: Auf dem Parkplatz „Vor dem Aichelberg“ kontrolliert das Autobahnpolizeirevier Mühlhausen zusammen mit den Kollegen des Zolls den Schwerlastverkehr. Die rund 20 Beamten decken in einer zweistündigen Aktion mehrere leichte, aber auch einige schwere Mängel auf. Begleitet werden die Kontrolleure von 15 angehenden Lkw-Fahrlehrern der Verkehrspädagogischen Akademie aus Kirchheim. Die Aktion ist Bestandteil der Fahrlehrerausbildung und soll dazu dienen, in Zukunft mehr Sicherheit auf deutschen Straßen zu gewährleisten.

„Soweit es die tägliche Arbeit zulässt, führen wir regelmäßig solche Kontrollen in diesem Autobahnabschnitt durch“, erklärt Polizeihauptkommissar Uli Sauter. An dem Anstieg zum Aichelberg in Fahrtrichtung München weist an diesem Vormittag ein Hinweisschild frühzeitig auf die Verkehrskontrolle hin. Mit geschultem Auge winkt ein gut sichtbar gekleideter Polizeibeamter stichprobenartig anrollende Schwerlaster mit einer Kelle auf den Parkplatz. Die Nationalität spielt dabei auch häufig eine Rolle. „Einige Fahrer aus Osteuropa nehmen es halt nicht so genau“, bemängelt Sauter das Verhalten mancher Kraftfahrer aus Rumänien, Litauen oder Mazedonien.

Etwa sechs bis acht Fahrzeuge können gleichzeitig kontrolliert werden. In der Regel dauert eine Überprüfung nicht länger als fünf Minuten.

Länger dauert es allerdings bei einem Lkw mit italienischem Kennzeichen. Als die Zollbeamten das Führerhaus besichtigen, finden sie einige Medikamente vor. Der Fahrer jedoch macht einen „schmerzlosen“ Eindruck. Sofort wird mittels eines Papierstreifens ein Drogentest durchgeführt. Danach muss der Mann auf der Toilette des Parkplatzes in Begleitung zweier Polizisten eine Urinprobe abgeben. Schließlich schnüffelt auch ein Polizei-Schäferhund im Innenraum an allen Gegenständen. Das Ergebnis fällt negativ aus. Die Aktion hat den Fahrer aber knapp eine Stunde Zeit gekostet, da er nicht sofort „Wasser lassen“ konnte.

An einem anderen Schwerlaster wird die Ladungssicherheit bemängelt. „Dies ist oft der häufigste Fall“, sagt Ralf Theise, Leiter des Autobahnpolizeireviers. „Die meisten Fahrer sind zu bequem oder stehen unter Zeitdruck, sodass sie ihre Ladung nicht ordnungsgemäß sichern.“ Die vorgeschriebenen Spanngurte würden zwar fast immer mitgeführt, aber oft nur „spazieren gefahren“. Die Ladung kann somit bei unkontrollierter Fahrweise oder bei plötzlichem Bremsen schnell zur Gefahr werden.

In den meisten Fällen müssen bei der Kontrolle nur die üblichen Personalien, die Lenk- und Ruhezeiten sowie die Ladepapiere überprüft werden. Zwei Datenkontrollkarten helfen den Beamten dabei, alle Fahrbewegungen und technischen Daten des Schwerlasters zu kontrollieren. So können sie auch die Spitzengeschwindigkeitswerte der letzten Tage ablesen und damit auch im Nachhinein ein Bußgeld erheben.

Ein anderer Datenträger liest die genauen Fahrzeiten ab. Jeder Lkw-Fahrer muss nach viereinhalb Stunden eine 45-minütige Pause einlegen.

Der Zoll schaut bei den Kontrollen oft genauer hin. Neben Drogentests finden beispielsweise auch Sprit-Überprüfungen statt. Es kommt nicht selten vor, dass Lkw, statt des vorgeschriebenen Diesels, mit Heizöl betankt wurden.

Insgesamt fällt die Bilanz der Überprüfung an diesem Vormittag positiv aus. Alle Brummi-Fahrer können ihre Fahrt früher oder später fortsetzen.