Bissingen. Die Gewerke Landschaftsbau, Rohbau, Zimmerarbeiten, Gerüstbau und Dachdeckerarbeiten sind die ersten Gewerke, die der Bissinger Gemeinderat für die Sanierung und Erweiterung der Aussegnungshalle auf dem Bissinger Friedhof vergab. In der Mai-Sitzung soll das zweite Teilpaket vergeben werden und danach, dem Bauablauf entsprechend, ein drittes. Mit den Arbeiten soll Anfang Mai begonnen werden.
Für die Sanierung stehen bisher insgesamt 480 000 Euro zur Verfügung. Zur Sicherheit wurde in diese Ansätze, die auf der Kostenberechnung Ende 2010 beruhen, ein Puffer von vier Prozent eingerechnet, der durch den Anstieg der Baupreise bereits aufgebraucht wurde.
Der Haushalt enthält allerdings noch eine stille Reserve von 21 000 bis 28 000 Euro.
Keine Einsparung brachte den Bissingern das Verschieben der Ausschreibung vom Herbst 2012 ins Frühjahr 2013. Bessere Preise konnten dadurch nicht erzielt werden. Vielmehr zogen die Preise nochmals an.
Bürgermeister Marcel Musolf sprach denn auch von einem „üppigen Preisniveau auf dem Bau“. Eine Rolle bei den Ausschreibungsergebnissen spielte außerdem, dass die Unternehmen, bedingt durch den langen Winter, noch alte Aufträge abarbeiten müssen und dadurch keine Angebote abgeben konnten oder wollten.
So musste die Ausschreibung für das Gewerk Rohbau aufgehoben werden, weil kein fristgerechtes Angebot einging. Der Gemeinderat beschloss daraufhin die Vergabe nach einem freihändigen Verfahren der Verwaltung zu überlassen, sofern das wirtschaftlichste Angebot nicht um mehr als 25 Prozent die vorliegende Kostenberechnung übersteigt.
Den größten Ausreißer nach oben gab es bei der Ausschreibung im Landschaftsbau. Das Angebot einer Weilheimer Firma von 106 297 Euro liegt rund 22 Prozent über der Kostenberechnung.
Die Zimmerbauarbeiten, die ein Bissinger Holzbau-Betrieb übernehmen wird, lagen mit rund 82 460 Euro um 4,6 Prozent über der Kostenschätzung. Um circa 9 456 Euro wurde diese Firma auch mit dem Gerüstbau beauftragt. Die Angebotssumme liegt knapp 18 Prozent über den berechneten Kosten.
Auch das Gewerk Dachdeckung fällt aus dem Kostenrahmen. Allerdings im Sinne der Gemeinde. Um rund 27,4 Prozent liegt der Angebotspreis eines Köngener Unternehmens von rund 9 778 Euro unter der Kostenberechnung.
Da der Brunnen am südlichen Eingang des Friedhofs nicht mehr ganz taufrisch ist, stellte Dipl.-Ingenieur Thomas Herrmann vom gleichnamigen Kirchheimer Ingenieurbüro zwei Varianten zur künftigen Versorgung vor. Bei der ersten Variante würde der Brunnen über eine Wasserleitung direkt von der Aussegnungshalle versorgt, bei der zweiten Variante durch eine Abzweigung von der Hauptleitung gespeist werden. Das Gemeinderatsgremium entschied sich für die kostengünstigere erste Lösung.