Am Freitag nah dran am zweiten Sieg, inzwischen weit entfernt von einem möglichen Finale: Die knappe 83:89-Niederlage in einem bis zuletzt offenen Kampf gegen Heidelberg hat Kirchheims Basketballer die letzte Chance gekostet, den Gruppensieg noch aus eigener Kraft schaffen zu können. Heidelberg dagegen könnte schon an diesem Freitag in Schwenningen alles klar machen, vorausgesetzt sie schlagen die Knights auch heute Abend ab 20 Uhr.
Die Gesichter auf Seiten der Gastgeber nach Spielende sprachen Bände. Eine große Enttäuschung machte sich in der Kirchheimer Sporthalle Stadtmitte breit. Jeder wusste, dass an diesem Tag mehr drin gewesen wäre. Nach der Rückkehr der verletzten Tim Koch und Karlo Miksic übernahmen Hausherren in Bestbesetzung von Beginn an das Kommando. Mit bissiger Defensive und ruhigem, kontrolliertem Spielaufbau stellten sie die Heidelberger immer wieder vor Probleme und gingen verdient mit 23:18 nach dem ersten Viertel in Führung.
Insbesondere Till Pape und Kapitän Kevin Wohlrath übernahmen Verantwortung und waren mit Würfen erfolgreich. Der zweite Abschnitt verlief dann deutlich ausgeglichener - bis kurz vor der Pause, als Knights-Coach Igor Perovic zum ersten Mal Rückkehrer Tim Koch auf Spielfeld schickte. Der Kirchheimer Routinier bedankte sich mit drei Dreiern in Folge innerhalb kürzester Zeit und bescherte seiner Mannschaft so eine 50:38 Führung zur Halbzeit. Doch die Knights hatten in der ersten Hälfte viele einfache Punkte liegen gelassen, und dies sollte sich in der zweiten Spielhälfte rächen.
Die Academics witterten ihre Chance und waren fest entschlossen, für eine Vorentscheidung in der Gruppe zu sorgen. Die Teckstädter dagegen zeigten sich plötzlich beeindruckt vom aggressiveren Auftreten des Gegners, der zunehmend zu Sicherheit und Selbstvertrauen fand. Die Folge: Das dritte Viertel ging mit 25:11 deutlich an die Gäste. Die Kirchheimer Führung war damit plötzlich dahingeschmolzen. Zwar bäumten sich die Knights nochmals auf und hielten das Spiel bis zur Schlussminute eng, aber die Vorteile lagen nun klar auf Seite der Heidelberger, die sich in der Schlussphase wichtige Offensiv-Rebounds angelten und damit den Kirchheimern enorm weh taten. Immer wieder sorgten diese gewonnenen Duelle für zweite oder sogar dritte Wurfchancen. Schlüsselfigur dabei war Center Philipp Heyden, der mit 21 Punkten nicht nur für den Topwert des Abends sorgte, sondern seiner Mannschaft in entscheidenden Momenten den Vorteil verschaffte.
„Wir haben eine tolle erste Halbzeit gespielt und im dritten Viertel leider den Faden verloren“, meinte Knights Geschäftsführer Chris Schmidt nach Spielende. „Die Jungs haben dennoch toll gekämpft. Wir müssen das jetzt verdauen und am Montag alles raushauen was da ist.“ Heute Abend schon heißt es also: Letzte Chance, im Rennen zu bleiben. Bei einer weiteren Niederlage im nagelneuen SNP-Dome würden die restlichen beiden Begegnungen zumindest mit Blick aufs Finale bedeutungslos. Da im Parallelspiel der Gruppe 2 am Freitag Bremerhaven gegen Schwenningen gewinnen konnte, stehen die MLP Academics mit drei Siegen einsam an der Spitze. bk/cs