Fragen an die Bundestagskandidaten
E-Autos

Wie hoch sollte der Anteil an E-Autos im Jahr 2029 sein?

Symbolbild: Markus Brändli

Nils Schmid (SPD):

Möglichst hoch. Ob es uns gefällt oder nicht: Die Zukunft des Autos liegt weltweit in der Elektromobilität. Und Deutschland soll ein führendes Land für die Herstellung von Fahrzeugen bleiben. Also brauchen wir mehr E-Autos. Wir wollen unter anderem mit einem zeitlich befristeten Steuerabzugsbetrag für die Anschaffung eines in Deutschland produzierten E-Autos auch den privaten Neuwagenkauf fördern.

Matthias Hiller (CDU):

Ich halte nichts von festen Vorgaben, insbesondere, wenn sie sich als unrealistisch erweisen. Der Anteil der E-Autos wird stetig steigen. Wir brauchen aber auch Technologieoffenheit. Das Verbrennerverbot sehe ich kritisch, da die Welt nicht in so kurzer Zeit die Technologie wechseln kann. Wir sollten hier auch das Zutrauen in Forschung und Ingenieure haben, dass auch in Zukunft ökologischere Antriebsformen entwickelt werden.

Matthias Gastel (Grüne):

In sehr vielen Ländern sind E-Autos längst viel normaler als hier bei uns: In China, dem größten Automobilmarkt der Welt, ist bereits jedes zweite Neufahrzeug elektrisch. In Norwegen sind es über 90 Prozent. Nur wir in Deutschland zögern – und wundern uns, dass sich die hier entwickelten und gebauten E-Autos auch anderswo schlecht verkaufen. Ich will, dass wir hier in Deutschland das Geschäft machen. Andere kaufen unsere Produkte aber nur, wenn wir selber davon überzeugt sind. Für E-Autos spricht die hohe Energieeffizienz.

Renata Alt (FDP):

Wie groß der Anteil der E-Autos in 2029 sein soll, müssen nicht die Politiker, sondern der Markt entscheiden. Wenn Politiker und Beamte vorschreiben, welche Technologien eingesetzt und welche verboten werden, wird die Innovationskraft der Unternehmen gebremst und Klimaschutz nur unnötig teuer. Deshalb setzen wir uns für eine umgehende Aufhebung des faktischen Verbrenner-Verbots ab dem Jahr 2035. Viel wichtiger ist für mich die Frage, wie groß der Anteil deutscher Autos auf dem heimischen Markt wird. Ich setze mich für den Erhalt unserer Industrie ein.

Christof Deutscher (AfD):

Das sollte dem Markt überlassen werden und nicht durch staatliche Subventionen wie eine Umweltprämie oder Steuererleichterungen für E-Autos gelenkt werden. Wir müssen in der Antriebstechnik auch weiterhin auf den effizienten Verbrenner-Motor setzen und zudem verstärkt in alternative Antriebstechniken wie Wasserstoff, Flüssiggas oder in die Brennstoffzelle investieren. Mit der großen Konkurrenz aus China werden wir mit teuren deutschen E-Autos preislich nicht mithalten. Insofern kann man nur hoffen, dass der Anteil dieser Billigimporte aus China bei 20 Prozent maximal bleibt.

Clara Meier (Die Linke):

Es braucht nicht nur mehr E-Autos, es braucht vor allem weniger Individualverkehr. Wir arbeiten für eine umfassende Verkehrswende. Durch Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr, bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und eine Umstrukturierung der Produktion von Autos auf E-Busse. Außerdem fordern wir bessere Ladeinfrastrukturen. Große und schwere Autos sollen stärker besteuert werden. Fossile Dienstwagen dürfen nicht mehr bezuschusst werden und es müssen mehr Anreize für ÖPNV-Nutzung und E-Mobilität geschaffen werden.