Owen. „Die Firmen und die Bürger in der Region rund um die Teck blicken wieder deutlich optimistischer in die Zukunft“, sagt Raiba-Vorstandssprecher Bruno Foldenauer und freut sich über ein „durchweg erfreuliches Geschäftsjahr 2010“. Gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Stefan Gerlach konnte er von deutlichem Wachstum gekennzeichnete Bilanzzahlen präsentieren. Die Raiba Teck steigerte im vergangenen Jahr ihre Bilanzsumme um 4,1 Prozent auf 287 Millionen Euro und liegt damit deutlich über der Wachstumsrate der baden-württembergischen Genossenschaftsbanken. Im Schnitt lag der Zuwachs bei 1,5 Prozent.
„Die Impulse gingen von den Gewerbebetrieben und den Privatkunden aus“, sieht Bruno Foldenauer deutliche Signale für eine Erholung auf breiter Front und momentan auch keinerlei Anzeichen für neuerliche Rückschläge. In der Bilanz der Raiba schlägt sich der Aufschwung und die wiedererwachte Investitionsbereitschaft mit einem Plus von 3,8 Prozent bei den Krediten auf insgesamt 184 Millionen Euro nieder. An die Firmenkunden vergab die Bank 2010 17 Millionen Euro an neuen Krediten, bei den Privathaushalten waren es - in erster Linie für Wohnbaudarlehen - sogar 20 Millionen Euro.
Die Einlagen wurden im vergangenen Jahr um beachtliche fünf Prozent auf 233 Millionen Euro gesteigert. Wobei der Crash an den internationalen Finanzmärkten den Anlegern offensichtlich nachhaltig die Risikofreude ausgetrieben hat: „Gefragt waren in erster Linie sichere Anlagen, vor allem die Wachstumszertifikate“, berichten die beiden Raiba-Vorstandsmitglieder. Das Aktiengeschäft erfuhr zwar auch eine deutliche Belebung, aber auch hier orderten die Kunden hauptsächlich Fonds mit Kapitalgarantie.
Beim Vermittlungsgeschäft mit den genossenschaftlichen Verbundpartnern gab es eine nochmalige Steigerung bei den Lebensversicherungen um rund zehn Prozent auf 7,5 Millionen Euro. Das Bauspargeschäft lief nicht minder gut. Die Gesamtbausparsumme kletterte um 22 Prozent auf 17 Millionen Euro.
Die Immobilienvermittlung gewinnt für die Raiffeisenbank von Jahr zu Jahr an Bedeutung und gehört mittlerweile zum Kerngeschäftsfeld. 2010 wurde das Verkaufsvolumen um 29 Prozent gesteigert, wobei vor allem Objekte in Kirchheim und direktem Umland gefragt waren.
Deutlich höhere Umsätze bei kaum veränderten Ausgaben bescheren der Bank natürlich auch eine ordentliche Ertragssteigerung, erläutert Stefan Gerlach. Das Verhältnis von Aufwand und Ertrag wurde von 65 auf 60 Prozent verbessert, beim Zinsüberschuss konnte die Raiba eine Steigerung um 10,6 Prozent auf 7,4 Millionen Euro verbuchen. Dies schlägt sich beim Betriebsergebnis mit einer Steigerung von 1,1 auf 1,3 Prozent der Bilanzsumme nieder. Zudem wurde das Eigenkapital um knapp acht Prozent erhöht.
Wenig Veränderungen gab es beim Personal. 82 Mitarbeiter und damit zwei mehr als im Vorjahr beschäftigt das Kreditinstitut mittlerweile. Hinzu kommen sechs Auszubildende.
Für ihre 10 600 Mitglieder, die sich über eine Dividendenausschüttung in Höhe von 5,5 Prozent freuen dürfen, organisiert die Raiba auch in diesem Jahr wieder interessante Vorträge: Am 28. März ist der Abenteurer und Buchautor Arved Fuchs in der Weilheimer Limburghalle zu Gast, und am 9. Mai spricht der Extremkletterer Alexander Huber über die Analogie von Berg und Beruf. Ebenfalls im Mai steht das Jubiläum der Raiffeisenbank Schopfloch an. Die älteste Geschäftsstelle der Bank wurde vor 125 Jahre gegründet.
„Mehr als zufrieden“ sind Bruno Foldenauer und Stefan Gerlach angesichts dieser erfreulichen Entwicklung mit dem vergangenen Jahr. Weniger glücklich sind die Raiba-Sprecher über die „teilweise unsinnigen und unnötigen“ Regelungen zum Verbraucherschutz. Neukunden müsse inzwischen beim Kauf eines Investmentfonds 200 bis 400 Seiten Informationsmaterial ausgehändigt werden. Hier werde Verbraucherschutz zum Verbraucherfrust. „Nicht nur für die Bank, auch für die Kunden wird dadurch alles komplizierter und teurer.“ Gemeinsam mit den Sparkassen wollen sich die Genossenschaftsbanken deshalb entschieden gegen die „überbordende Bürokratie“ zur Wehr setzen.