In der Valentinswoche wird in Kirchheim die erste „Marriage week“ stattfinden
„Ein Fest für die Ehe“

Die Zahl der Ehescheidungen mag wachsen, doch die Befürworter der Ehe lassen sich dadurch nicht beirren. Eifrigster Verfechter des Bundes fürs Leben dürfte hierzulande Gerd Mogler sein. Gemeinsam mit seiner Frau Diana Bothe und Freunden stellt er deshalb in Kirchheim die „Marriage week“ auf die Beine: Eine Woche lang soll die Ehe gefeiert werden.

Kirchheim. „Wir möchten die Ehe ins Gespräch bringen und sie wieder gesellschaftsfähig machen“, nennt Gerd Mogler sein vorrangiges Anliegen. Er plädiert entschieden dafür, bewusst die Verbindlichkeit der Eheschließung einzugehen. „Manche leben einfach nur so zusammen, weil sie gar nicht wissen, was ihnen die Ehe geben kann“, ist er überzeugt. Der 44-Jährige traut sich zu, auch Ehemuffel zum Heiraten zu bringen.

Die Idee der Marriage week kommt ursprünglich aus England. Vor allem in verschiedenen christlichen Gemeinden wird der Gedanke, für die Ehe zu werben, gerne aufgegriffen. Auch Gerd Mogler berichtet von ersten Ansätzen aus den Reihen der Kirchheimer Baptisten-Gemeinde. Doch seine Zielgruppe ist noch weitaus größer. „Ich will alle ansprechen, das reicht weit über das Chris­tentum hinaus“, meint er selbstbewusst. Schließlich gehe es ihm als mittlerweile Konfessionslosem nicht in erster Linie um den Glauben, sondern ganz einfach um die Institution Ehe. Auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften können für ihn durchaus dazugehören.

Mitstreiter finden sich offenbar in reicher Zahl. Allen voran macht sich Moglers Frau Diana Bothe für die Marriage week stark. Die Idee dazu entstand an einem lauen Nachmittag auf der Terrasse eines befreundeten Ehepaares, das ebenfalls mit im Boot ist. Alle vier sind schon bei einigen Firmen vorstellig geworden, die ihrerseits Aktionen und Events im Rahmen der Kirchheimer Marriage week anbieten wollen. Ein Küchenstudio lockt Ehepaare zum Beispiel mit einem gemeinsamen Kochkurs, ein Bäcker bäckt mit Ehepaaren oder solchen, die es werden wollen. Über zwei Dutzend Firmen und Institutio­nen haben bereits ihre Unterstützung zugesichert.

Die Marriage week ist aber keine Messe im herkömmlichen Sinn. Mit von der Partie ist nur, wer eine Aktivität beisteuern kann. Diese muss in den Zeitraum der Marriage week fallen. Dies ist alljährlich die Valentinswoche vom 7. bis zum 14. Februar. In Deutschland findet die Marriage week nun zum dritten Mal statt. Jährlich kommen neue Veranstaltungsorte hinzu, diesmal unter anderen in Kirchheim. „Ich möchte, dass die Marriage week in und um Kirchheim in fünf Jahren eine feste Institution ist“, nennt Mogler ein klares Ziel.

Auf dem Weg dahin hat er nicht nur schon etliche Firmen gewonnen, die mit ihm an einem Strang ziehen, sondern auch eine prominente Schirmherrin: Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker, selbst seit über drei Jahrzehnten ehe-erprobt. Feurigster Verfechter der Ehe ist und bleibt allerdings Gerd Mogler selbst. „Ich habe ganz persönlich gemerkt, wie mir die Ehe guttut“, betont er und beharrt auf der Erkenntnis, dass man an einer Ehe auch arbeiten müsse. „Viele trennen sich, weil sie sich ‚auseinandergelebt‘ haben“, weiß er aus dem eigenen Bekanntenkreis. Diese Paare hätten es jedoch oft nur versäumt, an ihrer Gemeinsamkeit zu feilen. Dies wiederum gelinge durch gemeinsame Unternehmungen und Erlebnisse, wie sie etwa die Marriage week biete.

Gut für eine Beziehung sind auch gemeinsame Hobbys. Gerd Mogler und seine Frau sind Tanzlehrer und betreiben das Tanzen begeistert als Paar. „Tanzen ist ein Sport, der Beziehungen inniger macht“, lautet ihre Überzeugung. „Man muss sich aufeinander verlassen können und lernt auch, sich wieder zu berühren“, nennt Gerd Mogler wichtige Aspekte. Auch andere Sportarten oder Hobbys sind der Pflege von Partnerschaften dienlich. – Die Marriage week könnte das eine oder andere Paar auf den Geschmack bringen.