Erster Weilheimer Künstlermarkt in der Schlossscheuer – 24 Künstler stellten ihre Arbeiten aus
Ein Markt, der alle Sinne anspricht

Unter dem Motto „Frühlingserwachen in der Schlossscheuer“ fand gestern der erste Künstlermarkt in Weilheim statt. Hunderte von Besuchern strömten in die Schlossscheuer, wo 24 Künstler ihre Arbeiten ausstellten.

Weilheim. Wer gestern durch die Gassen in Weilheim streifte, den lockte der weithin hallende Klang des Schmiedehammers zur Schlossscheuer. Unter den neugierigen Blicken der Passanten bearbeitete Herbert Haebich das glühende Metall und formte aus ihm Kraniche, die in jedem Garten eine kunstvolle Zierde darstellen. Feuerschalen, Metallständer und zahlreiche Skulpturen konnten die Besucher in Augenschein nehmen. Insbesondere junge Menschen nutzten die Gelegenheit, um sich über den Beruf zu informieren. „Die meisten denken, dass der Beruf ausstirbt oder schon ausgestorben ist. Gerade Jugendliche kennen ihn gar nicht mehr“, sagte Haebich. „Deshalb sind viele neugierig und haben Fragen.“

Wer die Schlossscheuer betrat, wurde mit Musik willkommen geheißen. Im Eingangsbereich wurden Blumensträuße und -gestecke präsentiert, die für eine frühlingshafte Note sorgten. Renate Krupper aus Nabern zeigte sich vom ersten Weilheimer Künstlermarkt begeistert: „Ich finde, dass es hier eine gute Mischung aus unterschiedlichen handwerklichen Arbeiten gibt. Der Markt hat ein hohes Niveau und einen sehr individuellen Charakter.“ Das fand auch Heinz Blankenhorn. Der Schlierbacher war von der Idee, einen Künstlermarkt in einem historischen Gebäude zu organisieren, begeistert. „Das verleiht dem Markt eine persönliche Note.“

Pralinen, Seifen, Filzblumen, Schreinerarbeiten aus Holz, Dekoartikel aus Stoff, Keramik und Ton, aber auch Gemälde, Aktfotografien und Goldschmiedearbeiten konnten die Besucher bei der vom Stadtmarketing Weilheim organisierten Veranstaltung bewundern. Vereinsvorsitzende Sandra Schöne berichtete, dass sie und ihre Freundin Barbara Weissinger bereits vor drei Jahren die Idee zu dem Künstlermarkt hatten. Eher zufällig besuchten die beiden Frauen die Schlossscheuer und waren von ihr sofort begeistert. Daraufhin stand für Sandra Schöne fest, dass sich die Idee hier am besten umsetzen lasse.

Der Markt soll alle Sinne ansprechen, ergänzte die Vereinsvorsitzende. Dieses Kriterium war für die Auswahl der Künstler und für die Konzeptionierung der Veranstaltung entscheidend. Der Künstlermarkt schließe eine Lücke im Veranstaltungskalender der Limburgstadt, sagte Sandra Schöne. „Bislang gab es noch kein derartiges Kulturangebot.“ Die Stadtmarketing-Vorsitzende zeigte sich davon überzeugt, dass die Veranstaltung auch dazu beitrage, Weilheim bekannter zu machen.

Barbara Weissinger und Sandra Schöne war es gelungen, den Gitarristen der Band „Bro’Sis“, Markus Büttner, für die Veranstaltung zu gewinnen. Gemeinsam mit Frank Brenner sorgte er für eine entspannte Atmosphäre, die den Gang durch die Schlossscheuer zu einem beschaulichen Erlebnis machte.

Künstler Peter Weber, der in Erkenbrechtsweiler seine Schaffens-
stätte hat, stellt seine aus Holz gearbeiteten Taschen, Aktenkoffer, Puppenstuben und Skulpturen immer wieder auf derartigen Märkten aus. Der Standort und auch die Atmosphäre in Weilheim tragen dazu bei, eine persönlichere Beziehung zu den Besuchern aufzubauen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen, verdeutlichte er. Eine Ansicht, die zahlreiche Besucher teilten, die zum Beispiel sogar aus Ulm angereist waren, um den ersten Weilheimer Künstlermarkt zu besuchen.