Richard Umstadt
Kreis Esslingen. Das Freilichtmuseum in den Beurener Herbstwiesen kann auf eine erfolgreiche Saison 2013 zurückblicken. Trotz widriger Wetterverhältnisse und zunehmender Konkurrenz besuchten das Museumsdorf mit 75 234 Gästen nur rund 4 000 weniger als im Vorjahr und 2 000 mehr als 2011.
Als Publikumsmagneten unter den zahlreichen Veranstaltungen von März bis Anfang November erweisen sich Jahr für Jahr seit 2007 die Schäfertage, das Museumsfest, das Oldtimertreffen und das Mostfest, wobei im Besucherranking das jährliche Treffen der blechernen und tuckernden Veteranen weit vorne liegt und heuer über 10 000 Besucher anlockte.
Doch bei den Kids, die das Freilichtmuseum mit ihren Eltern besuchten, rangierten „Hanni“ und „Nanni“, die Zicklein, die Mitte Februar das Licht der Welt erblickten, an erster Stelle.
Was die 23 Gebäude des Museumsdorfes anbelangt, so nimmt das gerade aufgebaute Haus Bühler aus Gäufelden-Öschelbronn bei Herrenberg eine besondere Stellung ein. Anfang Juli besichtigten der Gäufeldener Bürgermeister Buchter mit einer Abordnung die Baustelle im Freilichtmuseum. Mitte Juli rollten die ersten Tieflader mit Wandteilen des Hauses ins Museumsdorf. Der Wiederaufbau begann. Ende August drehte der SWR für die Landesschau einen Beitrag über den neuen Star in den Beurener Herbstwiesen und interviewte dazu die letzten Bewohner des stattlichen Doppel-Wohnstallhauses aus dem Jahre 1799 Heinz und Gerd Bühler. Das Gebäude, dessen eindrucksvolle Hülle bereits steht, soll voraussichtlich in der Saison 2015 eingeweiht werden. Bereits in der nächsten Saison wird das Museum sein neues Eingangsgebäude in Betrieb nehmen können.
Mit dem Schwerpunktthema „Heimat und Fremde“ gelang es dem Freilichtmuseum, an Geschichte interessierte Besucher ins Museumsdorf zu locken. Dabei war die Vortragsreihe „Migration und regionale Identität“ überraschend gut besucht. Die Jahresthematik „Heimat und Fremde“ fand sich auch auf der Speisekarte der Museumsgastronomen Luise Rohner und Emre Demiryüleyen vom Landhaus Engelberg wieder.
Während der schwere Hagelschaden, der am 28. Juli das Glasdach des Fotoateliers Hofmann sowie die Dächer von 14 Häusern und zahlreiche Fensterscheiben zertrümmerte, zu den weniger erfreulichen Ereignissen im Museumsdorf zählte, kann die steigende Zahl der Fördervereinsmitglieder unter der Rubrik „Erfreuliches“ eingetragen werden. Mittlerweile zählt der engagierte Verein 600 Mitglieder.
Das Freilichtmuseum rührt nicht nur alljährlich auf der CMT, auf seiner Homepage www.freilichtmuseum-beuren.de, auf der Facebook-Seite, im Veranstaltungskalender sowie in zahlreichen Anzeigen die Werbetrommel, es ist auch gut vernetzt – etwa im Tourismusverband Schwäbische Alb und im Verein Schwäbisches Streuobstparadies.
Apropos Streuobst: Auf dem elf Hektar großen Gelände stehen nicht nur ein paar Apfel- und Birnenbäumchen. Es sind 600 hochstämmige Streuobstvertreter, deren Früchte Landrat Heinz Eininger liebend gerne für Hochprozentiges nutzen würde – sozusagen als „der Geist der Beurener Herbstwiesen“ oder „der Geist vom Landhaus Engelberg“.