Infoartikel
Ein Rettungsanker für die Thermik-Jäger

Für die Segelflieger in Deutschland gibt es einen Rettungsanker in den virusbedingt bedingt fast wettkampflosen Zeiten: die deutsche Meisterschaft im Strecken-Segelflug. Stattfinden können diese Titelkämpfe deshalb, weil es für die Teilnahme ein offenes Flugfenster von März bis September gibt, keine auf ein Wochenende oder eine Woche konzentrierte Veranstaltung nötig ist. „Jeder Pilot entscheidet somit selbst, wann er wo startet, meldet die Strecke an und legt die Route individuell fest“, erläutert Tilo Holighaus.

Viele Piloten satteln aktuell mangels anderer Alternativen auf diese Spezialdisziplin um. Auch der Weltmeister mischte am Samstag mit einem Prototyp des neues Arcus-Doppelsitzers gleich mit. Doch der rund neunstündige Dreiecksflug über die Schwäbische Alb, den Schwäbischen Wald, die Rhön bis hin nach Eisenach in Thüringen sowie zurück über Bayern endete nach etwa 850 Kilometern nicht auf der Hahnweide, sondern kurz vor dem Ziel auf einem Feld am Aichelberg. „Das gibt einen gro­ßen Punktabzug“, nahm Tilo Holighaus, dessen Tochter Amelie an Bord ihren ersten Langstrecken-Segelflug absolvierte, den vorzeitigen Flugabbruch locker.

Die drei besten Resultate zählen am Saisonende fürs Gesamtklassement. Die 1 000-Kilometer-Marke knackte derweil Teamkollege Max Schäfer, der sich gleich mal bundesweit an die Spitze setzte. rei