Der Kirchheimer Trachtenverein hat am Marktbrunnen einen neuen Maibaum aufgestellt. Von den Absperrungen abgesehen, die weiträumiger waren als bisher, verlief die Prozedur allerdings ganz traditionell mit Muskelkraft und Handarbeit.
Andreas Volz
Kirchheim. „Alles neu macht der Mai“: Mitunter gilt das auch für den Maibaum. Wie der Erste Vorsitzende des Trachtenvereins, Ernst Hummel, erläuterte, war der alte Baum beim Abbauen im vergangenen Jahr „aus der Verankerung rausgerutscht und am Boden zerborsten“. Also musste wieder einmal ein neuer Baum her. Das 23,12 Meter lange Prunkstück haben zwei Vereinsmitglieder in 58 Arbeitsstunden geschält, geputzt und bemalt, sodass es jetzt in der Marktstraße prangt, als habe es dort nie einen anderen Baum gegeben.
Per Pferdegespann und begleitet vom Spielmannszug der Feuerwehr ließ der Trachtenverein den Maibaum zum Marktbrunnen führen, wo unterdessen die Jugendkapelle der Stadtkapelle Kirchheim zur Unterhaltung der zahlreichen Zuschauer aufspielte. Nachdem die Trachtenträger im 101. Jahr ihres Vereinsbestehens den 750 Kilogramm schweren Baum mit ihren „Schwalben“ in gewohnter Perfektion in die Höhe gewuchtet hatten, erklärte Ernst Hummel, dass der Maibaum noch bis Ende des Monats stehen bleiben soll. Im Vorjahr hatte er bereits nach zwei Wochen dem Radrennen weichen müssen.
In Ermangelung von Vertretern der Kirchheimer Verwaltungsspitze erklärte sich der CDU-Landtagsabgeordnete Karl Zimmermann kurzfristig bereit, ein Grußwort zu sprechen. Dabei dankte er dem Trachtenverein für die „tolle Arbeit“ und für die „Tradition, die man fortführen muss“. Mit dem Tanz um den Maibaum und dem Anbringen der Zunftzeichen ging die traditionsreiche Veranstaltung zu Ende.